Als eines der atmosphärischen Glanzlichter im europäischen Fußball gilt das Kopenhagener Derby zwischen
dem FC und Brøndby IF, das am heutigen Tag vom FC veranstaltet wird und so im modernsten Stadion Kopenhagens und Dänemarks, dem Parken, stattfindet. Wie auch im Brøndby-Park hat hier jede Tribüne ihren eigenen Namen und die beiden Tribünen hinter den Toren verfügen über eine jeweils eigene Konstruktion. Besonders eigenwillig ist das Dach der dreistöckigen Coca-Cola-Tribüne, auf der die Gästefans untergebracht sind, das stark ans Ali Sami Yen in Istanbul erinnert. Die heimischen Fans finden ihren Platz übrigens nicht gegenüber hinter dem anderen Tor, sondern auf der vom Brøndby-Anhang aus auf der rechten Seite liegenden Fredgaard-Tribüne, die ebenso wie die beiden verbleibenden Tribünen, die Ekstra-Bladed-Tribüne gegenüber den Gästefans und die Carlsberg-Tribüne, auf der auch der Verfasser dieser Zeilen seinen Platz findet, zweistöckig ist. Das Parken ist von innen und außen traumhaft schön und darf wohl in einem Atemzug mit den anderen Schönheiten der Welt der Stadien wie
dem San Siro, dem Estadio Santiago Bernabeu oder dem Ibrox-Park genannt werden.
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Der Support der beiden Fangruppen kann sich durchaus sehen lassen, wobei vor allem die Anhänger von Brøbrondby pausenlos ihr Team nach vorne peitschen, das freilich auch ab der 19. Minute einem Rückstand hinterherlaufen muß. Die FCK-Anhänger erweisen sich auch als passionierte Sänger, nehmen sich jedoch hin und wieder mal eine kleine Auszeit. Allerdings ist zumindest der persönliche Eindruck des Verfassers dieser Seiten, daß die Atmosphäre im europäischen Vergleich keine absolute Extraklasse ist, obwohl ihr in Skandinavien wohl nur die Partie Brann Bergen gegen RBK und die Derbies in Stockholm das Wasser reichen können.
Der Spielverlauf ist für Brøndby recht unglücklich, das sich jedoch wegen der eigenen Unfähigkeit, beste Chancen zu verwerten, nicht beklagen kann, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Das 2:0 für den FCK fällt, nachdem einer der Spieler der Blau-Weißen wegen einer klaren Notbremse vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Selbst aus zahlenmäßiger Überlegenheit kann Brøndby also keinen entscheidenden Vorteil ziehen, der eigene Treffer fällt dann auch erst, als der Schiedsrichter überraschend nach einer harmlosen Szene auf den Elfmeterpunkt zeigt. Die Anhänger beider Teams dürfen sich am Ende über ein gutes Spiel ihrer jeweiligen Mannschaft freuen, doch das wird die hellblau-gelben Supporter von Brøndby wohl kaum über die Niederlage hinwegtrösten können.
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