SuS Stadtlohn

SuS Stadtlohn vs. VfB Hüls 0:2

VfB Hüls

25.02.2001, Losbergstadion, Oberliga Westfalen

Ticket
500 Zuschauer

Bei der wohl nicht überregional bekannten Gemeinde Stadtlohn handelt es sich um ein kleines Städtchen im Münsterland in der Nähe der niederländischen Grenze, das zusammen mit Lengerich die nördlichsten Punkte der Oberliga Westfalen markiert. Losbergstadion - Tribüne Hier möchte man gerne auch in der kommenden Spielzeit Oberligafußball sehen, was dazu führt, daß der SuS noch einige Punkte aufs Habenkonto bringen muß. Zwar steht man nicht auf einem Abstiegsplatz, aber die hauchdünnen Abstände im unteren Bereich der Westfalenliga sorgen dafür, daß man auch in Stadtlohn noch lange nicht aufatmen kann. Der VfB Hüls dagegen möchte mit dieser Spielzeit das Oberliga-Dasein beenden, nachdem der Marler Stadtteilverein im letzten Jahr noch in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord an der klassenhöheren SpVgg Elversberg scheiterte, die dieses Hintertürchen zum Klassenverbleib nutzen konnte.

In der aktuellen Spielzeit kann das nicht passieren, denn diesmal ist die Meisterschaft in der Oberliga Westfalen gleichbedeutend mit dem Aufstieg. Dafür hat man es in der Oberliga selbst mit dem vor Saisonbeginn vor allem nach eigener Einschätzung übermächtigen SC Paderborn zu tun. Die Ostwestfalen hatten den Abstieg in die Oberliga nach langem Überlebenskampf antreten müssen, nachdem Preußen Münster das Regionalligaticket direkt lösen konnte und eben Elversberg den Relegationsplatz ergatterte. Damit betrachtet man den Abstieg wohl noch heute an der Pader als Betriebsunfall mit einjährigen Nachwirkungen.

Die beiden Konkurrenten führen inzwischen die Oberliga an, so daß zumindest für einen der beiden die Rechnung am Ende aufgehen könnte, wobei allerdings mit den Amateuren des VfL Bochum beiden ein Team im Losbergstadion - Tribüne von Nahem Nacken hängt, das durchaus noch der lachende Dritte werden könnte. Heute jedenfalls bekommen die Verfolger keine Gelegenheit, dem VfB in die Suppe zu spucken. Zwar fährt man in Stadtlohn keinen glanzvollen Sieg ein, aber während der ganzen Partie läßt man auch keine Zweifel aufkommen, wer hier im oberen Tabellenbereich daheim ist. Die zwei Treffer kurz vor der Halbzeit und unmittelbar vor Schluß sind die logische Konsequenz, wobei die Hülser durchaus hätten höher gewinnen können, rettet doch zweimal das Aluminium für das geschlagene Defensivpersonal des SuS Stadtlohn.

Oberligaansprüchen genügt das Losbergstadion wohl, aber viel Staat läßt sich damit nicht einlegen. Es handelt sich um ein Leichathletik-Stadion mit Laufbahn, an dessen Seiten es vor allem Graswälle zu bestaunen gibt, auf denen hin und wieder mal eine Sitzbank untergebracht ist. Diese familiäre Atmosphäre stört alleine eine aus roten Steinen gemauerte Tribüne, die immerhin überdachte Stehplätze zu bieten hat. Ein Vereinsheim oder ähnliches sucht man auf dem Gelände vergebens, dafür ist in einer Ecke ein Kinderspielplatz untergebracht. Wohl eigentlich eine im Amateurbereich gar nicht so schlechte Idee, die garantiert, daß Vati (und ggf. Mutti) in Ruhe Fußball gucken können, während für die Unterhaltung des kleineren Nachwuchses gesorgt ist, dem ja üblicherweise nach der Ewigkeit von fünf bis zehn Minuten die Lust auf passiven Fußball vergangen ist.

Ansonsten verfolgt man in Stadtlohn das Spiel gesittet und leise - von gelegentlichem Kommentieren des Geschehens mal abgesehen. Sprechchöre überläßt man den mitgereisten Hülsern, die sich aber auch eher ruhig präsentieren und nur gelegentlich mal etwas zum Besten geben - von Regionalliganiveau kann hier wohl auch nicht gesprochen werden. Zahlreiche maskierte Gestalten im Stadtlohner Publikum - besonders hoch im Kurs steht der Zauberer mit spitzem Hut - zeigen übrigens, daß der Karneval in Stadtlohn keine unbekannte Größe ist und aus dem Stadionheft “Losberg Fieber” erfährt der geneigte Leser dann noch, daß das Fest hier “Verschlowend” genannt werde und, daß der SuS am Karnevalssonntag traditionell erfolgreich spiele - einmal konnte man sogar den Tabellenführer Concordia Gronau mit einem 17:3 nach Hause schicken (in welcher Liga mag das gewesen sein?).

Besonders möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, daß der VfB Huels inzwischen auch im Internet zu finden ist.

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