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FV Engers |
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Die Oberligen |
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31.07.2002, Stadion am Wasserturm, Oberliga Südwest |
Der FV Engers ist in der vergangenen Saison Meister in der Verbandsliga Rheinland geworden und
hat so den Aufstieg aus der Liga geschafft, in die man erst zwei Jahre zuvor aus der Landesliga aufgestiegen war. Am ersten Spieltag in der neuen Liga, der aus unerfindlichen Gründen mittwochs stattfindet (warum fängt man dann nicht am davorliegenden Wochenende an?), empfängt man mit dem TuS Mayen ein Team aus der näheren Umgebung von Neuwied, der Gemeinde, zu der auch Engers gehört. Natürlich möchte der Aufsteiger mit einem Sieg in die Spielzeit starten, um von Anfang an klarzumachen, daß man mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird.
Vielleicht überwiegt aber auch einfach nur die Angst vor einer Niederlage, was ja bekanntlich zu
einer gewissen Lähmung führen kann. Auf jeden Fall entwickelt sich eine Partie, bei der das Leder nur äußerst selten in die Nähe eines der beiden Tore gerät. Innerhalb weniger Minuten gibt es eigentlich kaum noch einen Zweifel an dem Resultat, auf das hier zugesteuert wird, und man hofft auf ein Wunder oder einen entscheidenden Eingriff des Unparteiischen, um doch noch einen Treffer zu sehen zu bekommen. Tatsächlich landet der Ball dann auch einmal im Tor, aber der Unparteiische fühlt sich jetzt wirklich berufen einzugreifen - natürlich, indem er dem Treffer die Anerkennung verweigert und damit endgültig die Verantwortung für einen Spielausgang auf sich lädt, von dem wohl niemand behaupt wird, daß er der Partie nicht entspräche und der sich mit dem Spiel sein Hauptattribut "trostlos" teilt.
So haben wohl die meisten Zuschauer beim Verlassen der Anlage das Gefühl, das schlechteste
Fußballspiel ihres Lebens gesehen zu haben - aber das hat man ja als Fußballfan auch öfter. Jedenfalls hätte das für ein Oberligaspiel recht stattliche Publikum - auch wenn die 1800 offiziell angegebenen Zuschauer dann doch ein wenig übertrieben erscheinen, vierstellig war's allemal - ein besseres Spiel verdient gehabt. Einen besonderen Support liefern übrigens beide Seiten nicht ab, aber zu Beginn der Partie gibt es eine ständige Geräuschkulisse von Zwischenrufen, bevor es dann zunehmend leiser wird - vermutlich sind die Zwischenrufer inzwischen selig entschlummert. Kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts fängt es dann zu allem Überfluß noch an zu regnen. Zwar stellt sich das vom Wetterbericht angekündigte Unwetter nicht ein, aber zur Verbesserung der Stimmung trägt es freilich auch nicht bei, wenn die Regenschirme aufgespannt werden.
Das Stadion am Wasserturm verfügt auf einer Längsseite über einen kleinen Graswall, hinter einem Tor und auf der gegenüberliegenden Längsseite gibt es zwei Stufen und hinter dem anderen Gehäuse ist ebenerdiges Stehen angesagt. Flutlicht gibt es ebenso wenig wie eine Anzeigetafel, während der Hartplatz nebenan beleuchtet werden kann und mutmaßlich im Winter gelegentlich zum Ausweichen genutzt wird. Auch Sitzplätze sucht man am Wasserturm vergeblich, so daß sich insgesamt eine recht einfache Spielstätte ergibt, die allerdings den Anforderungen der Oberliga durchaus gerecht wird. Nur eine Überdachung wird wohl heute generell herbeigesehnt. Unmittelbar neben dem Stadion findet sich übrigens der auch auf der Eintrittskarte stilisierte Turm - wozu der wohl dienen mag?
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