SC Teutonia Watzenborn-Steinberg - VfB Marburg 2:5
 

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg
vs.
VfB Marburg 2:5 (0:3)

    
  29.09.2007, Stadion "An der Neumühle", Landesliga Hessen Mitte
13.Spieltag
 
 

ca. 180 Zuschauer


 

Am heutigen Samstag treffen in der Landesliga Hessen Mitte die gastgebenden Teutonen aus Watzenborn-Steinberg auf die "Schimmelreiter" vom VfB Marburg. Mittlerweile sind 12 Spieltage in der 19er Staffel gespielt und es ist Zeit für eine Bilanz.

Die Teutonen sind bisher unter ihren Erwartungen geblieben und enttäuschten bisher gehörig. Nach 12 Spieltagen stehen erst 8 Punkte auf der Habenseite, die bisher nur zum vorletzten Tabellenrang reichen. Ursächlich ist dabei sicherlich eine Vielzahl von Verletzten, deren Ausfall bisher nicht kompensiert werden konnte. So ist Trainer Luley gezwungen, nahezu bei jedem Spiel eine andere Startaufstellung ins Rennen zu schicken. Dabei müssen eine Reihe junge und unerfahrene Spieler, die eigentlich herangeführt werden sollten, ein ums andere Mal in die Bresche springen.

Für den SC Teutonia ging es in den letzten Jahren stetig bergauf. Die Randgießener aus dem Pohlheimer Ortsteil marschierten innerhalb kurzer Zeit von der A-Klasse in die Landesliga. Immer mit an Bord war Trainer Luley, der zuerst als Spieler und seit 4 Jahren die Geschicke als Trainer leitet. Im letzten Jahr konnte man als Aufsteiger die Klasse vorzeitig sichern, in diesem Jahr scheint es wohl ein arger Kraftakt zu werden und die Teutonen müssen zulegen, um nicht bereits zum jetzigen Zeitpunkt schon im Keller manifestiert zu sein.

Dabei wird es heute sicher nicht einfach, denn der Gast vom VfB Marburg spielt bisher eine sehr gute Saison. Nach 11 Spielen hat man bereits die respektable Ausbeute von 23 Punkten erzielt und schielt so mit einem Auge auf die Aufstiegsplätze. Seit dem Oberligaabstieg im Jahre 2005 konnten die Marburger keine Spitzenposition mehr einnehmen. Diese Saison könnte es besser werden, da junge Akteure aus der eigenen Jugend ins Team drängen und einige Neuzugänge wie beispielsweise Steffen Rechner vom Oberligaabsteiger FSV Braunfels sich sehr gut eingelebt haben. Somit sind die Gäste heute in einer Favoritenstellung.

Das Spiel beginnt recht flott, die grünen Teutonen wollen den Marburgern durch Einsatzfreude den Schneid abkaufen und das scheint auch gut zu klappen. Einen schnellen Konter der Teutonen konnte der Marburger Abwehrspieler Schick nur durch Notbremse unterbinden und zog damit nach 12 Minuten bereits das Ticket für den Vorzeitigen Besuch des Regenzimmers.

Der Platzverweis wirkte sich auch sofort positiv aus, jedoch unerwarteterweise für die Gäste. Diese bestimmten von nun an das Spiel, ließen Ball und Gegner laufen und man musste oft nachzählen um zu glauben, dass da nur noch 10 Marburger Spieler auf dem Feld waren. Die Teutonen kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und sahen meist nur zu.

Das erste Achtungszeichen war ein wuchtiger Freistoß der Gäste, dem nur der Pfosten den Torerfolg versagte. In der 27. Minute war es Torjäger Rechner, der mit einem Schuss aus 12 m einen hervorragend vorgetragenen Angriff zum 0:1 abschloss. Die Marburger setzen nun nach und die Abwehr der Teutonen war permanent unter Druck. Nach einer Ecke der Gäste konnte die Heimelf den Ball nicht klären, Czyrzewski nutzte den Freiraum und erzielte in der 32. Minute das 0:2. Das Tor des Tages jedoch erzielte Masih Saighani in der 38. Minute. Jener Akteur, der kurz zuvor einen Freistoß an den Pfosten hämmerte, drang halblinks in den Strafraum ein und wuchtete die Kugel in den Giebel. Die Teutonen retteten sich in die Pause und einige wenige Zuschauer hatten noch die Hoffnung, dass man nach der Pause vielleicht durch ein schnelles Tor noch mal Hoffnung schöpfen könnte. Das schnelle Tor fiel dann auch in der 47. Minute, aber wieder durch die Marburger. Czyrzewski schloss einen Konter mit dem 0:4 ab und die Messen waren gelesen.

Marburg ließ ein wenig nach und die Teutonen konnten durch Schmand und Student 2 Treffer zu der Partie beisteuern. Saighani traf aber auch noch mal und somit endete das Spiel 2:5 und lässt bei den Teutonen Schlimmes befürchten, denn diese Leistung war indiskutabel. Spielerisch lief gar nichts zusammen und auch kämpferisch war das miserabel. Die Marburger zeigten eine gute Spielanlage und hatten das Geschehen durchaus im Griff. Sie dürfen ihrerseits wieder von einem Aufstieg in die Oberliga träumen.

Das Stadion der Teutonen "An der Neumühle" ist sehr weitläufig. Der Naturrasenplatz ist umrandet mit einer Aschenbahn, der die Zuschauer relativ weit vom Geschehen weghält. Möglichkeiten zum Niederlassen gibt es hier nicht, jedoch bietet die Anlage genügend Platz um sich ein lauschiges Plätzchen zum Zuschauen zu angeln. Auf einer Seite ist ein Graswall, der im Sommer einlädt sich einfach mal Niederzulassen und im Sitzen das Geschehen zu verfolgen. Auf dem Gelände befindet sich noch ein weiterer Kunstrasenplatz, der auch über eine Flutlichtanlage verfügt. In der kalten Jahreszeit trägt man hier seine Heimspiele aus, da der Rasen - und Hauptplatz nicht beleuchtet werden kann. Dieser ist dann auch enger und kleiner, so dass man als Zuschauer näher am Geschehen ist.
Ansonsten gibt es hier auch die üblichen Würste und Getränke. Über spektakuläre Features verfügt diese Anlage nicht und man hat den Eindruck, dass für den Verein die Landesliga das höchste der Gefühle ist. Dennoch gibt es durchaus schlechtere Anlagen, wenn man an den Hartplatz in Kelsterbach denkt.

Ein Support ist nicht auszumachen. Die 180 Zuschauer verfolgen meist stillschweigend das Geschehen. Ab und an wird Missbilligung ob der Spielweise laut, jedoch ist fraglich, ob das überhaupt auf dem Feld ankommt.

Fazit: Für die Teutonen wird es schwer mit solchen Leistungen die Klasse zu halten und man muss sich was einfallen lassen, um die Kurve noch zu bekommen. Das sah anscheinend der Vorstand genauso, denn nach dem Spiel wurde der Trainer der Teutonen nach fast 5 Jahren entlassen

S. Barth