SpVg Marl vs. SV Sodingen 3:1
SpVg Marl

SpVg Marl vs. SV Sodingen 3:1

SV Sodingen

Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen eV
WAZ
Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Borussia Mönchengladbach 29.09.2002, Volksparkstadion, Verbandsliga Westfalen II
Nächstes Spiel:  VfL Bochum vs. Werder Bremen

Ticket
170 Zuschauer

Die SpVg Marl spielt in der Verbandsliga hinter dem eine Klasse höher agierenden Volksparkstadion - Verräterischer Kartenkiosk VfB Hüls die zweite Rolle im lokalen Fußball, wobei sie das in der bisherigen Saison so erfolgreich gestaltet, daß man an der Tabellenspitze mitmischt. Besonders der letzte Spieltag brachte der SpVg mit einem 2:0-Auswärtssieg beim bisherigen Angstgegner von Rot-Weiß Lüdenscheid einen kräftigen Schub in Moral und Tabellenstand. Etwas anders sieht es für den SV Sodingen aus, der mit der Ausbeute von sechs Punkten aus fünf Spielen schon durchaus etwas ängstlich in Richtung Tabellenkeller sieht und heute eine Niederlage vermeiden will, um dem Tabellenende nicht zu nahe zu kommen. Dennoch geht man natürlich als Außenseiter in die Partie und gerade daraus schöpfen die Herner Hoffnung, ist doch der heutige Gastgeber als Team bekannt, das Schwierigkeiten hat, wenn es selbst das Spiel machen soll.

Die erste Halbzeit scheint dann auch die Zweifler zu bestätigen. Die SpVg bestimmt zwar die Volksparkstadion - Höhere Seite Partie, kommt aber nur zu zwei echten Torchancen. Einmal ist viel Unvermögen im Spiel, als man aus kurzer Distanz das Tor nicht trifft, beim zweiten Mal hadert man mit dem Schicksal, als ein Kopfball die Latte trifft, aber letztendlich entwickeln die Hausherren einfach zu wenig Druck, um sich den Führungstreffer zu verdienen. Im zweiten Abschnitt präsentieren sich die Marler dann jedoch deutlich druckvoller, obwohl sie bis zur 67. Minute brauchen, bevor ein sehenswerter Treffer per Schlenzer über den herauseilenden Sodinger Schlußmann fällt, der wohl nach Meinung der meisten Anwesenden die Entscheidung bedeutet. Um so überraschender ist dann der Ausgleich, als neun Minuten später ein böses Mißverständnis in der Abwehr der Hausherren mit einem Eigentor und somit dem Ausgleich für den SVS endet. Doch damit nicht genug, auf einmal sind es die Gäste, die zu Chancen kommen und dem Führungstreffer näher sind als die SpVg. Letztere bestätigt dann aber ihren Ruf als Konterteam und erzielt in der 83. Minute bei einem Durchbruch den endgültigen Siegtreffer, dem man in der Nachspielzeit sogar noch einen weiteren Treffer folgen läßt.

Beide Seiten werden durchaus von einigen Fans unterstützt, die jedoch das Teenageralter seit ein Volksparkstadion - Flachere Seite paar Jahrzehnten hinter sich haben. Von daher beschränkt sich der Support auf das Beklatschen von einzelnen Aktionen sowie gelegentliche Zwischenrufe, wobei besonders ein Linienrichter mit seinen Abseitsentscheidungen für ein wenig emotionale Beteiligung der Zuschauer sorgt. Die Sodinger Fans haben übrigens immerhin zwei Fahnen dabei, die sie an der Spielfeldabgrenzung aufhängen und so für ein wenig optischen Extra-Support sorgen. Ganz witzig ist ein kleines Grüppchen Gästefans, in dem eine Frau nahezu jeden Spielzug kommentiert, doch jedesmal Widerspruch von einem Mann erntet - vermutlich ihrem Ehemann -, obwohl es heute schwer vorstellbar scheint, daß beide auf die gleiche Frage mit 'Ja' antworten könnten.

Das Volksparkstadion liegt mitten in dem Park, dessen Namen es trägt, und präsentiert sich so Volksparkstadion - SVS-Fans zeigen Farbe dicht von Bäumen umstanden, daß es sich von der Straße her nur durch einen Parkplatz verrät, neben dem ein runder Pavillion steht, aus dem bei näherem Hinsehen Eintrittskarten verkauft werden. Wenn man dann den Weg durch den Baumgürtel gefunden hat, findet man sich an der Kopfseite einer gar nicht mal so schlechten Anlage wieder. Man betritt sie an der nicht weiter ausgebauten Hintertorseite, sieht links und rechts unterschiedlich hohe Stehtraversen an den Längsseiten und hinter dem gegenüberliegenden Tor ein rotes Backsteingebäude, das die Vereinskneipe der SpVg beherbergt. Die Stufen auf den Längsseiten decken jeweils die gesamte Breite des Spielfeldes ab, wobei man linkerhand die mit zehn Stufen deutlich höhere Traverse vorfindet, während die auf der rechten Seite mit sieben Stufen auskommt, die zudem etwas niedriger sind, und so deutlich bescheidener wirkt. Flutlicht oder eine Anzeigetafel gibt es nicht im Volksparkstadion, dafür aber eine kleine Werbetafel auf Stelzen, auf der das Heimteam Eigenwerbung für die diversen Sportarten betreibt, die es anzubieten hat. Eine Laufbahn ist übrigens prinzipiell vorhanden, aber mit Gras überwuchert. Bei langweiligen Spielen hat der Zuschauer übrigens zumindest in den schöneren Jahreszeiten die Alternative, auf den Stufen alles mögliche Krabbelgetier zu beobachten, was wohl an den teilweise überhängenden Baumkronen liegen muß.


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