Der Sportverein Berliner Verkehrsbetriebe 49 e. V. stammt aus dem Berliner Stadtteil Lichtenberg
und wurde 1949 gegründet. Das Aushängeschild des Vereins sind die Handballerinnen, die über
lange Jahre erst- und zweitklassig waren und aktuell nach einem Zusammenschluß mit den Handball-Frauen
der Reinickendorfer Füchse als Sprefüxxe in der 3. Liga Nord aktiv sind. Nicht ganz schritthalten
können da die Fußball-Männer, die zwar zur Spielzeit 2009/10 aufgestiegen sind, aber seither immer
noch auf bescheidener Ebene in Form der Bezirksliga aktiv sind, wo man in dieser Spielzeit dagegen
kämpft, wieder in die Kreisliga abzusteigen. Um genau zu sein, steht der Ligaverbleib des SV BVB
in den Sternen, denn mit 24 Punkten steht man nur wegen des besseren Torverhältnisses über dem Strich
und hat darunter mit dem VfB Grunewald und dem VfB Sperber Neukölln gleich zwei punktgleiche
Verfolger. Heute müssen also drei Zähler her gegen den TSV Lichtenberg, der allerdings bei sieben
Punkten Vorsprung auch noch in den Abstiegsstrudel geraten könnte.
Bevor die Bezirksligakicker um 14:00 Uhr im BVB-Stadion auflaufen, ist jedoch noch die zweite Mannschaft
der Verkehrsbetriebe gefragt, die zur Mittagszeit in ihrer Partie der Kreisliga B auf die SG Empor Hohenschönhausen
trifft. Auch die Reserve der Gastgeber ist in ihrer Liga nicht gerade auf der Sonnenseite zu finden und
könnte, sollte man heute nicht gewinnen, sogar ganz ans Ende rutschen, wenn man die zurückgezogene Mannschaft
vom FC Karaburan Frohnau II nicht berücksichtigt. Gegen den im Mittelfeld zu findenden heutigen Gegner ist zwar das
Bemühen des SV BVB II zu spüren, bleibt aber zum Größtenteil ohne Früchte. Im ersten Abschnitt scheitert
man einmal erst am Pfosten, aber darüber hinaus fällt den Hausherren wenig ein, und so bleibt es am Ende bei einem
torlosen Remis, mit dem sie nicht glücklich sein können, obwohl es angesichts einer großen Chance für Empor auch
schlimmer hätte kommen können, bei der die Gäste allerdings hoch über das Tor zielen.
Die erste Mannschaft der Hausherren ist also gefordert, es besser zu machen als zuvor die Reserve,
und tatsächlich dominiert man von Anfang an die Partie und setzt den TSV Lichtenberg unter Druck.
Man geht schnell mit 1:0 in Führung, und auch in der Folge bleibt der SV Verkehrsbetriebe das
überlegene Team. So kann man bis auf 3:0 erhöhen, bevor die Lichtenberger zum etwas überraschenden
Ehrentreffer kommen. Daß es ein solcher bleiben wird, steht zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht
fest, aber die Gäste sind nicht in der Lage, noch einmal ernsthaft nachzusetzen, und so bleibt es bei einem
3:1, nach dem die Tabelle unglaublich eng zusammengerückt ist, denn tatsächlich gewinnen auch beide
Verfolger. So steht das Trio jetzt mit 24 Punkten da, der SV Berliner VB 49 hT weiter nur wegen des
Torverhältnisses einen Nichtabstiegsplatz inne. Drei Spielage vor Schluß liegen aber zwischen dem Vorletzten
des Classements und dem Tabellenneunten SD Croatia nur vier Zähler Abstand, so daß fast die Hälfte
der Liga noch in Abstiegsgefahr ist - darunter auch die heutigen Gäste.
Das BVB-Stadion, das manchmal auch unter dem Namen BVG-Stadion adressiert wird, ist eine Anlage, die den
oft inflationär genutzten Begriff "kultig" mit Sicherheit verdient hat. Zum einen gibt es ein recht modernes
Gebäude, das die Umkleiden und das Vereinsheim der Hausherren beherbergt und vor dem Einzelbuchstaben den
Namen der Anlage in der Variante BVB-Stadion verkündet. Hier gibt es ein kleines Vordach, so daß man die
Partie bei Regen im Trockenen verfolgen kann, aber das macht natülich nicht den Kultfaktor der zwischen 1922
und 1924 gebauten Anlage aus. Vielmehr geht der auf die gemauerte Tribüne zurück, die die Gegenseite ziert
und die optisch immer noch einiges hermacht, obwohl es sich dabei um nicht mehr handelt als um eine mit
Bauzäunen abgesperrte Ruine. Ende der 1990er Jahre wurde die Spielfläche saniert, wobei man große Mengen
von Munition aus dem 2. Weltkrieg fand, da das Stadion im Krieg Flugabwehrstellungen sowie ein
Munitionsdepot beherbergt hatte. Seit der Renovierung und dem Beseitigen der Altlasten ist das Stadion wieder uneingeschränkt bespielbar, aber Geld für
eine Sanierung der unter Denkmalschuß stehenden Tribünenruine konnte oder wollte man offensichtlich nicht
auftun.
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