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81365 Zuschauer
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Am 29. Spieltag der Bundesligasaison 2018/19 trifft der BVB auf den FSV Mainz 05 und die
Hausherren gehen ernüchtert in die Partie, nachdem man in der Vorwoche hoffnungsvoll zum
FC Bayern München gereist ist, der Zwei-Punkte-Vorsprung als Tabellenführer jedoch nicht nur
nicht gehalten werden konnte, sondern es mit einem 5:0 sogar eine richtige Schlappe gab, die
leicht hätte höher ausfallen können. Heute heißt es nicht nur, sich für dieses Spiel zu
rehabilitieren, sondern auch den FC Bayern, der erst morgen bei Fortuna Düsseldorf nachlegt,
unter Druck zu setzen, denn in den offenen sechs Spieltagen darf man durchaus hoffen, dass
die Tabellenführung noch einmal wechselt - vorausgesetzt, die Bierstädter lassen selbst nicht mehr
allzuviel liegen. Der FSV Mainz steht 13 Punkte hinter einem internationalen und zwölf Zähler
vor dem Relegationsplatz und dürfte einer Restsaison in ruhigem Fahrwasser entgegensehen, auch
wenn theoretisch noch das eine oder andere Zahlenspiel möglich ist.
Tatsächlich diktieren in der Anfangsphase nur die Schwarz-Gelben das Geschehen und man kommt
gegen einen allzu passiven Gegner schnell zu Chancen. In der fünften Minute rettet der Torpfosten
für die Gäste, in der sechsten Minute Torhüter Florian Müller, aber in der 17. Minute hilft den
Gästen nichts mehr, als Jadon Sancho aus kurzer Distanz das Leder über die Linie drückt. Sancho
ist es auch, der in der 24.Minute für das 2:0 sorgt. Auf den Tribünen hofft man bei den Gastgebern
jetzt auf einen Kantersieg, doch nach dem zweiten Treffer stellen die Dortmunder das Spielen
weitgehend ein und bis zur Pause ist nur noch die erste Chance für Mainz zu verbuchen, bei der
das Leder am Außenpfosten landet. Daraus einen Einbruch des BVB zur zweiten Hälfte hin abzuleiten,
fällt schwer, doch genau das passiert. Jetzt dominiert der FSV Mainz 05 und kommt reihenweise zu
Großchancen gegen die Borussen, die den Vorsprung verzweifelt verteidigen, und zwar in der 84. Minute
noch das 2:1 durch Robin Quaison hinnehmen müssen, denen aber Schlimmeres erspart bleibt, nicht
zuletzt, weil Torhüter Roman Bürki mehrmals spektakulär pariert, in der 87. Minute gleich dreimal in
Folge gegen den kurz zuvor eingewechselten Anthony Ujah.
Auf der Südtribüne werden die Mannschaften mit einer Aktion zum Auftakt begrüßt, mit der die Fans
vor allem sich und den eigenen Support feiern. Auf einem Spruchband werden hier Doppelhalter,
Fahnen und die eigenen Kehlen aufgezählt, womit man einen bekannten Gassenhauer aus dem
Supportblock zitiert und dazu wird die Südtribüne für Sekunden wirklich in komplett gelbt getaucht, indem man
Papierschlangen in dieser Farbe in die Luft wirft, so dass die beschworenen Doppelhalter und
Fahnen erstmal optisch fast verschwinden, aber natürlich zur Genüge auf der Tribüne vorhanden sind.
Im weiteren Verlauf äußert man sich noch sportpolitisch - zur bevorstehenden Wahl eines neuen
DFB-Präsidenten, für die man demokratisches Vorgehen fordert. Die Mainz-Fans kommen aufgrund ihrer
großen Zahl auf der Nordtribüne unter - was ja auch nicht mehr selbstverständlich ist - und
supporten ihr Team zunächst pflichtschuldig und im zweiten Abschnitt immer begeisterter, denn es
kann sich schon sehen lassen, was ihr "Karnevalsverein" dem Titelaspiranten in dieser Phase abverlangt,
um nicht zu sagen, wie der FSV Mainz Borussia Dortmund heute vorführt.
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