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Borussia Dortmund |
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30.03.2012, Westfalenstadion, Bundesliga |
Im auf Freitag vorgezogenen Spiel des 28. Spieltags der Bundesliga treffen sich heute Borussia Dortmund
und der VfB Stuttgart und für die Heimseite ist der Ablauf klar, dem die heutige Partie zu folgen hat
bzw. zumindest ihr Ausgang. Man wird sich gegen die Kicker mit dem Brustring durchsetzen und Druck auf
den Verfolger FC Bayern machen, der morgen in Nürnberg nachlegen muß und zu diesem Zeitpunkt wieder acht
Punkte hinter den Schwarz-Gelben steht. Die Frage ist, ob das wirklich so einfach wird, denn es gibt
einige Gründe dafür, daß es schwer werden könnte, gegen den VfB drei Punkte in Dortmund zu behalten,
von denen hier zwei genannt werden sollen: Zum einen gehören die Stuttgarter zu den Mannschaften der
Stunde und sind seit nunmehr fünf Partien ohne Niederlage und zum anderen haben sie gerade in Dortmund zuletzt
eine Serie von Unentschieden produziert. Seit einem 3:0-Sieg vom 27.9.2008 hat man zweimal ein 1:1-Remis an
dieser Stelle geschafft, auch in Dormtunds Meister-Spielzeit 2010/11...
Die Anfangsphase und letztendlich die ganze erste Hälfte gehören eindeutig Borussia Dortmund, das den
VfB Stuttgart von einer Verlegenheit in die andere stürzt und bereits eine deutliche Führung erspielen
könnte, aber über einen einzigen Treffer, den Shinji Kagawa in der 32. Minute erzielt nicht hinauskommen. Als
aber vier Minuten nach der Halbzeitpause das 2:0 fällt, daß "Kuba" Blaszczykowski nach einem atemberaubenden
Zuspiel von Mats Hummels erzielt, scheint ein ruhiger Abend auf dem Weg zum gewünschten Spielausgang für den
BVB vorprogrammiert zu sein. Die zehn Minuten zwischen den Marken 70 und 80 würde man dann allerdings beim
Ballspielverein am liebsten vergessen, denn zunächst erzielt Vedad Ibisevic den Anschlußtreffer und dann
läßt Julian Schieber die Treffer zwei und drei für den VfB folgen, wobei er bei seinem ersten Tor die Dortmunder
Defensive wie eine Schülerelf aussehen läßt. So finden sich die Westfalen plötzlich im Rückstand wieder, doch
die Moral ist ungebrochen und tatsächlich bringen Treffer von Mats Hummels und Ivan Perisic die erneute
Wende, so daß der BVB in der 87. Minute wieder vorne ist. Das wäre nun wirklich eine Ansage in Richtung München,
aber noch ist die Geschichte des Spiels nicht zuende geschrieben und das Happy End ist heute doch auf Seiten
des VfB Stuttgarts, denn in der Nachspielzeit behindern sich Hummels und Marcel Schmelzer gegenseitig und
sorgen dafür, daß das Leder, das unberührt im Nichts verschwunden wäre, vor die Füße von Christian Gentner fällt,
der es mit links unter die Torlatte wuchtet und für den dritten Punktgewinn der Brustring-Kicker an dieser
Stelle - diesmal halt per 4:4 - in Folge sorgt.
Etwas Besonderes gönnt man sich nicht gegenseitig zwischen BVB- und VfB-Fans, aber von Anfang an sorgen
beide Seiten für einen sehr intensiven Support für ihr jeweiliges Team, so daß es atmosphärisch schnell
sehr dicht und laut wird. Im zweiten Abschnitt beweisen die Stuttgarter Anhänger nach dem zweiten Treffer
des BVB, daß man sich so schnell nicht entmutigen läßt und lassen an Support-Intensität nicht nach und das
gilt ebenso für die Dortmunder Fans, die sich nach dem zwischenzeitlichen 2:3 nicht geschockt zeigen sondern
ihre Farben nach vorne brüllen. Der gesamte Verlauf der Partie läßt schließlich alle staunend zurück, wobei
die ungeteilte Freude natürlich bei den Gästefans liegt, wobei man sich auf Heimseite fragt, ob man sich über
das denkwürdige Spiel freuen soll, daß man gerade gesehen hat, sich über die augenfälligen Abwehrfehler in der
sonst so sicheren BVB-Defensive ärgern soll oder den zwei verlorenen Punkten nachtrauern muss, die in der Schlußphase der
Meisterschaft noch bitter vermißt werden könnten. Die Presse jedenfalls - so viel ist sicher - wird in den nächsten
Tagen schreiben, als sei der Ballspielverein Borussia bereits abgefangen, obwohl man immer noch drei Punkte Vorsprung
hat, selbst wenn Bayern das Spiel beim Club gewinnt - von derselben Presse, die den BVB vor wenigen Wochen bei sieben
Punkten Vorsprung bereits zum sicheren Titelverteidiger erklärt hatte...
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