Äthiopien vs. Sudan 2:0 |
maps.google.de wikipedia Äthopien bei FIFA.COM |
CAF online fußballdaten.de kicker.de |
wikipedia Sudan bei fifa.com |
14.10.2012, Addis Abeba Stadium, Qualifikation ACN 2013 |
Auf den heutigen Tag hat Fußball-Äthiopien lange gewartet. Hatte die Nationalmannschaft des Landes 1962
noch den Africa Cup of Nations mit 4:2 nach Verlängerung gegen die Vereinigte Arabische Nation, zu der
sich damals Ägypten und Syrien zusammengeschlossen hatten, gewonnen, konnte man sich 20 Jahre später
zum letzten Mal überhaupt für eine Endrunde der Afrikameisterschaft qualifizieren. Vor einem guten
Monat unterlag man im Nachbarschaftsduell der Nationalmannschaft des Sudan mit 3:5, wobei sich die
heutigen Gastgeber bitter beklagen, bei dem Spiel benachteiligt worden zu sein, in der man
zwischenzeitlich ein 3:1 ausgeglichen und dann durch zwei Foulelfmeter - von denen einer objektiv eine
klare Schwalbe, der zweite zumindest grenzwertig war - geschlagen wurde. Heute steht das Rückspiel zu
der besagten Partie auf dem Programm, es heißt also, mit drei
oder zwei Toren Differenz zu gewinnen und letzteres mit maximal zwei Gegentreffern, dann wäre sowohl
die lange Durststrecke Geschichte, als auch die Diskussionen aus dem Hinspiel, und man könnte im
nächsten Jahr die Koffer packen und sich bei der Endrunde in Südafrika mit den besten Nationen
des Kontinents messen.
Die Äthiopier sind von Anfang an überlegen, und die Partie spielt sich so gut wie ausschließlich in der
Hälfte der Gäste ab. Die machen jedoch geschickt die Räume eng, und so ergeben sich keine Torchancen
für die Hausherren. So ist es kein Wunder, daß es mit einem torlosen Remis in die Pause geht. Im
zweiten Abschnitt intensiviert Äthiopien noch einmal die Bemühungen, und jetzt wird es zweimal brenzlig
vorm Tor des Sudans, wobei die Gastgeber einmal aus kürzester Distanz über das Tor zielen, bevor nach
einer guten Stunde Adane Girma zum 1:0 trifft. Es dauert keine vier Minuten, bis Saladin Said
den so dringend benötigten zweiten Treffer für Äthiopien drauflegt. Jetzt hat sich das Moment der
Partie umgedreht, und plötzlich haben es die Sudanesen eilig, die zuvor jede Möglichkeit nutzten, die
Partie zu verzögern. Nach einer Verletzung des äthiopischen Torhüters, der mit dem Krankenwagen aus
dem Stadion gebracht werden muß, was alleine eine siebenminütige Verzögerung mit sich bringt, gibt es
am Ende über elf Minuten Nachspielzeit, in der ein äthiopischer Feldspieler im Tor steht und sich der
Goalie des Sudan mit in den Sturm einschaltet. Aber es bleibt dabei, daß die Hausherren mit 2:0
gewinnen und tatsächlich ihre 32-jährige Durststrecke ohne Afrikacupteilnahme beenden, obwohl es zur
Halbzeit noch überhaupt nicht danach ausgesehen hat, als ob das klappen sollte.
Das Stadion ist schon lange vor Anpfiff gut gefüllt, während vor den Stadiontoren lange Schlangen von
Menschen auf Einlaß hoffen. Viele Fans haben Fahnen oder sonstige Utensilien in Landesfarben
mitgebracht. Vorm Anpiff werden Luftballons in rot, gelb und grün auf der Haupttribüne verteilt,
mit denen man eine waagerecht gestreifte Choreographie aufführt, während in den Kurven und auf der
Gegenseite Fahnen und Bänder in Landesfarben das Bild bestimmen. Danach wird es mächtig laut, und
die Massen versuchen, ihre Nation zum Sieg zu treiben. Als es im zweiten Abschnitt gerade
etwas ruhiger zu werden scheint, fallen die beiden Tore für die Gastgeber, und die Stimmung kocht
völlig über, so daß kaum noch das eigene Wort zu verstehen ist. So geht das bis zum Abpfiff und
darüber hinaus, als eine größere Zahl von Fans auf den Platz stürmt, was schließlich zugelassen wird,
nachdem die ersten noch von Ordnern und Polizei eingefangen werden und durchaus schon einmal einen
Schlagstock abbekommen.
|