FC Heidenheim vs. Union Berlin 4:3 |
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19.11.2017, Albstadion, 2. Liga |
Den 1. FC Heidenheim gibt es in der aktuellen Form seit 2007, allerdings setzt man seither die
Tradition des Heidenheimer Sportbunds 1846 fort, aus dessen Fußballabteilung der Club hervorgegangen
ist. Der Heidenheimer SB ging selbst 1972 aus der Fusion von VfL und TSB Heidenheim hervor und
fiel 1975 erstmalig überregional auf, als man sich für den DFB-Pokal qualifizieren konnte, allerdings
im Wiederholungsspiel gegen Hertha Zehlendorf in einem reinen Amateur-Spiel der ersten Runde
ausschied. Es folgten weitere Pokal-Teilnahmen, in denen man gegen den FK Pirmasens (2. Liga) und
Hertha BSC (Bundesliga) spielte, während der HSB in der Liga zwischen Verbandsliga und Landesliga
pendelte. 2004 gelang der Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg, wo man sofort oben mitspielte,
aber erst der FC Heidenheim schaffte 2008 den Aufstieg in die Regionalliga Süd, aus der es 2009
weiter in die 3. Liga ging. 2014 kam der Club da an, wo er noch heute spielt, nämlich in der
2. Bundesliga. Aktuell steht der FCH nach 14 Spieltagen auf Platz 15 und benötigt dringend Punkte,
um sich von der Abstiegszone zu lösen. Heute begrüßt man den 1. FC Union Berlin, der um den
Aufstieg mitspielt und als Tabellendritter in die Partie geht.
Die ersten Minuten der Partie stehen im Zeichen der Gäste, die in der Anfangsphase eine
Riesenchance vergeben, dann aber mehr und mehr den Gastgebern das Feld überlassen. Zwar kommt
es auch noch sporadisch zu Chancen für Union, aber Heidenheim erarbeitet ein klares Chancenplus
und kommt schließlich unmittelbar vor der Halbzeit durch Arne Feick zum Führungstreffer. Als
John Verhoek in der 60. im Nachschuss nach einem eigenen Pfosten auf 2:0 erhöht, scheint die
Vorentscheidung gefallen, aber nur zwei Minuten später gibt Schiedsrichter Deniz Aytekin einen
Elfmeter für Union, den Sebastian Polter zum 2:1 verwandelt. Das wiederholt sich kurz darauf,
wobei es diesmal Heidenheim ist, das durch einen Standard - einen direkten Freistoß von Marc
Schnatterer - trifft und Union, das mit einem Feldtor von Steven Skrzbyski antwortet und in
beiden Fällen die jeweiligen Torhüter kein allzu gutes Bild abgeben. Jetzt fallen Treffer im
Zwei-Minuten-Takt und erneut erhöht zunächst Heidenheim auf zwei Tore Abstand, bevor Union
postwendend den Anschlusstreffer nachlegt. In den letzten Minuten der Partie drängen die
Eisernen auf den Ausgleich, aber der FCH hält stand und so bleibt es schließlich beim 4:3
für die Hausherren.
Das Intro der Partie ist auf Gästeseite deutlich auffälliger, denn die Heimfans beschränken
sich beim Auflaufen der Mannschaften optisch darauf, einige Schwenkfahnen zum Einsatz zu
bringen, während die Unioner eine Auswärts-Choreographie auf die Beine stellen, bei denen es
rote Pappen zu sehen gibt und dazu diverse klassische "Fußbälle" präsentiert werden, um das
Motto "Auswärts am Ball", zu veranschaulichen. Dazu wird mit "Flaschen" mit der Aufschrift
"Berliner Luft" ein wenig Heimatgefühl verbreitet. Während der Partie gibt es von beiden Seiten
akustischen Support in Form von Sprechchören, wenn auch das Verhältnis zwischen Verein und Fans
beim FC Heidenheim ziemlich zerrüttet ist. Zu erkennen sind die Konflikte allerdings doch, denn
Banner auf Heimseite sind im Kopfstand aufgehängt.
Mit dem FC Heidenheim gewachsen ist auch das Albstadion, das passend zur neuen Rolle der
Heidenheimer inzwischen auf den Sponsorennamen Voith-Arena hört. Die Anlage geht auf das Jahr
1970 zurück, als die Stadt Heidenheim ein Fußball- und Leichtathletikstadion auf dem Schlossberg
errichten ließ - 1972 trug der HSB hier sein erstes Fußballspiel aus. Die zum Großteil bis auf
Graswälle unausgebaute Anlage verfügte über eine Haupttribüne für 700 Menschen. Mit dem Aufstieg
in die Regionallige bekam die Gegenseite eine Traverse. 2009 erfolgte schließlich der Umbau in ein
reines Fußballstadion, das den Mindestanforderungen des DFB für die 3. Liga (u. a. 10000 Plätze)
erfüllte und tatsächlich zum ersten Drittlagspiel des FCH in der Spielzeit 2009/10 gegen den
Wuppertaler SV fertiggestellt werden konnte. 2015 folgte der letzte größere Umbau, weil für die
2. Liga eine Zuschauerkapazität von 15000 vorgeschrieben ist, was durch den Ausbau der Eckbereiche
zwischen der Haupttribüne und den angrenzenden Hintertorbereichen erreicht werden konnte.
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