KFC Uerdingen vs. FC St. Pauli 2:1
KFC Uerdingen

KFC Uerdingen
vs.
FC St. Pauli 2:1

FC St. Pauli

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Letztes Spiel: Victoria Rosport vs. F91 Dudelange 15.11.2003, Grotenburg-Kampfbahn, Regionalliga Nord
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Ticket
4500 Zuschauer

Am 13. Juni 1999 waren es Spieler und Fans des FC St. Pauli, die dem KFC Uerdingen einen Kondolenzbesuch Grotenburg-Kampfbahn - Nordtribüne zum Abstieg aus der zweiten Bundesliga abstatteten. Damals hatten die Anhänger des Kiezclubs einen Sarg samt Trägern mitgebracht, um die “Beerdingung des Grotifanten” begehen zu können. Vier Jahre später hat diese Art von Tod auch die Hamburger ereilt, die jedoch wie die heutigen Gastgeber vor ihnen erkennen mußten, daß der Abstieg in der Regionalliga eine Art Tod ist, nach dem es auf jeden Fall noch ein Leben gibt und so trifft man sich heute an gleicher Stelle wieder zu einem Ligaspiel - nach der damaligen Logik der braun-weißen Fans sozusagen dem Duell der Zombies. Mit 25 bzw. 23 Punkten an achter (Uerdingen) und neuter Stelle liegend hat die Saison für beide Mannschaften noch keine eindeutige Tendenz. Man dümpelt im Mittelfeld herum, kann aber durch eine recht kurze Serie von Siegen in den Kreis der Aufstiegsfavoriten aufsteigen, so wie auch wenige Niederlagen in Folge einen Sturz ins Jammertal des Abstiegskampfes mit sich bringen könnten. Vor allem beim FC St. Pauli könnte eine Niederlage am heutigen Tag schon als kleine Krise verstanden werden, nachdem man zunächst zwei Spiele nicht hat gewinnen können, davon eins daheim gegen das abgeschlagene Schlußlicht VfR Neumünster.

Im ersten Abschnitt bringen beide Teams wenig konstruktiven Spielaufbau zustande. Die Partie ist von Fehlpässen und sonstigen Grotenburg-Kampfbahn - Südtribüne Ballverlusten speziell im Mittelfeld geprägt und die wenigen Chancen entstehen dann auch eher aus den Fehlern des Gegners als aus dem eigenen Spiel heraus. So kommt es dann auch zum 1:0 für die Hausherren, als die Abwehr der Gäste nach einem Eckball völlig indisponiert in der Gegend herumsteht und das Leder so aus kürzester Distanz vom Brasilianer Jose Ze Luis eingeschossen werden kann. Dieser Treffer bringt den Hausherren ebensowenig Sicherheit, wie er die Gäste aufrüttelt, und so wird man in der Hoffnung auf ein besseres Spiel auf die zweite Hälfte vertröstet. Die gehört zunächst den Kicker den FC St. Pauli, die sich plötzlich ein Herz fassen und Druck machen. Der Ausgleich ist nur eine Frage der Zeit und der fällt dann auch nach guten zehn Minuten, als Musci nach einem an die Latte abgelenkten Ball aus ebenso kurzer Distanz verwandeln kann wie zuvor der Uerdinger Kollege. Damit verlieren die Hamburger dann aber unverständlicherweise endgültig den Faden. Nicht sie sind es, die aus dem Ausgleich neue Hoffnung schöpfen, sondern die Hausherren, deren Pässe auf einmal ankommen und die ihre Gäste von einer Verlegenheit in die nächste stürzen. Bis zur 83. Minute geht das aus Sicht der Gäste jedoch durch, dann ist es wieder Ze Luis, der für den Treffer für Uerdingen sorgt, und der ist nur insofern für St. Pauli unglücklich, daß die Krefelder es schaffen, vorher dreimal an Abwehrspielern der Gäste zu scheitern, jedoch immer wieder in Besitz der abprallenden Bälle kommen. Daß es doch geht bei den Kiezkickern, ist in der Folge zu sehen, als man noch mal alles versucht, aber den insgesamt sicherlich auch nicht verdienten Ausgleich nicht mehr zustande bekommt. Dafür gibt es eine gelb-rote Karte gegen Marko Gruszka, der sich offensichtlich nicht unter Kontrolle hat, nach Foul Gelb sieht, nach zusätzlichem Reklamieren Gelb-Rot und auch noch nach dem Platzverweis länger mit dem Schiedsrichter zu diskutieren versucht. Am Ende bleibt ein verdienter Sieg für das Ex-Bayer-Team, aber warum - so fragt man sich auf Seite St. Paulis - gibt man eine Partie so aus der Hand, in der man doch durchaus hätte mithalten können, wie die ersten 15 und letzten 10 Minuten der zweiten Hälfte doch gezeigt haben?

Die offiziell genau 4457 Zuschauer bedeuten für den KFC Uerdingen einen sehr guten Besuch, und da sich viele wohl etwas spät Grotenburg-Kampfbahn - Ost'kurve' zum Besuch der Partie entschieden haben, stehen zum geplanten Anstoßtermin noch Schlangen an den - wie der Stadionsprecher stolz vermeldet - 22 geöffneten Kassen, so daß das Spiel mit acht Minuten Verspätung anfängt. Zum Intro liefern die Uerdingen-Fans eine kleine Choreographie mit roten und blauen Plastikfolien ab, die von einigen großen Schwenkfahnen unterstützt wird, während man auf der Seite der Gäste zwar nichts speziell für den heutigen Tag Vorbereitetes bieten kann, aber einen mit Schwenkfahren und Doppehaltern prallvollen Gästeblock präsentiert, der sich sehen lassen kann. Danach wird auf beiden Seiten durchgehend mit Gesang supportet, wobei der größere Fanblock des Heimteams vor der Seitentribüne wohl akustisch etwas ungünstig untergebracht ist, so daß in der hinter dem Tor postieren Gästekurve davon wenig zu hören ist. Gelegentlich liefern sich die Krefelder einfache Uerdingen-Wechselgesänge mit ihrer kleineren Kolonie hinter dem Tor und auch organisierten Support in Form von Cheerleadern gibt es aus der Grotenburg zu vermelden, auch wenn die vorm Hintertorbereich etwas verloren rumstehen und von den Fans der Krefelder weitgehend ignoriert werden. Die Hamburger - die natürlich nicht geschlossen aus Hamburg kommen, sondern auch von den einschlägig bekannten Nicht-Hamburger-Gruppen wie den (bayerischen) Südzecken oder dem (nordwestfälischen) Wilden Westen unterstützt werden, bieten teilweise auch Wechselgesänge mit ihrer gut 20 Leute starken Fraktion auf der Gegenseite und liefern einen besonders angesichts der Leistung der eigenen Mannschaft guten Support ab. Unterstützung für die Hamburger gibt es noch von ein paar MSV-Fans, die nach dem Spiel sogar ein Video aus dem St.-Pauli-Fanblock bereitstellen.

Auf der Eintrittskarte zur Partie wird der Name des Spielorts mit “Stadion Grotenburg” angegeben, gemeinhin ist die 1927 Grotenburg-Kampfbahn - Intro St. Pauli für die Belange der Leichtathleten gebaute Anlage unter dem Namen “Grotenburg-Kampfbahn” bekannt. Fußball wird hier erst seit Anfang der 60er Jahre gespielt, als das aufstrebende Team des FC Bayer Uerdingen in die Grotenburg kam, der das Werksteam nicht nur unvergessene Fußballbspiele wie das 7:3 gegen Dynamo Dresden am 9. März 1986 brachte, sondern auch eine (tatsächlich zum Großteil von der Bayer-AG finanzierte) Flutlichtanlage, deren Masten seit 1976 dafür sorgen, daß nicht nur das Innere des Stadions deutlich zu sehen ist, sondern auch die Anlage selbst aus der Distanz. Für Leichtathletik ist das Grotenburg-Stadion inzwischen freilich nicht mehr geeignet, steht die Osttribüne doch gerade dort, wo die frühere Laufbahn hinter dem Tor verlief. Gegenüber dieser hohen Traverse, in der auch die Anzeigetafel untergebracht ist, findet sich ein abgerundeter Stehplatzbereich, der im Gegensatz zu seinem Gegenüber noch klar erkennen läßt, wo es damals eine Laufbahn gab. Beide Seiten des Platzes werden von großen Sitzplatztribünen abgedeckt, die mit grünen und roten Plastikschalen ausgestattet sind. Die Tribüne auf der Südseite ist hierbei etwas hochgesetzt und bietet damit noch Platz für einige vorgelagerte Stehplätze, die nominell überdacht sind, bei denen der Schutz vor Regen aufgrund des hoch über ihnen positionierten Daches aber sicherlich stark von der Gnade der richtigen Windrichtung abhängig ist - hier finden im rechten Tribünenbereich die Heimfans ihren Platz. Diese Seite wird offensichtlich als Haupttribüne verstanden, findet sich doch im oberen Berich eine kleine Kamera-Plattform und die Sprecherkabine. Die Tribüne auf der Nordseite - nach dieser Logik also die Gegentribüne - steht seit 1986 und ist somit die jüngste Tribüne der Anlage. Hier sind die Sitzplätze bis ganz nach unten gezogen und sie wird von einem Schriftzug "Grotenburg-Stadion Krefeld" geziert, der dokumentiert, daß man tatsächlich irgendwann die etwas altmodisch anmutende Bezeichnung Kampfbahn aus dem Namen geworfen hat. Die Gesamtkapazität der Grotenburg ist mit 35000 für die Regionalliga-Gegenwart des KFC deutlich zu groß, nachdem 1995 zunächst die Bayer-AG den Verein und dann wie oben erwähnt 1999 der Verein die zweite Liga verlassen hat.

Grotenburg-Kampfbahn - Nordtribüne Detail

Grotenburg-Kampfbahn - Blick in die Westkurve

Info

Mehr über die Geschichte von Bayer Uerdingen und dem KFC gibt es auf dieser Info-Seite der Ultras Krefeld.

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