Moreirense FC vs. UD Leiria 0:0
Moreirense FC

Moreirense FC
vs.
UD Leiria 0:0

UD Leiria (inoffiziell)




Record
O Jogo
Portugiesischer Fußballverband
Ultras Fantasmas


Letztes Spiel: Atlético Madrid vs. Deportivo La Coruña 22.02.2004, Comendador Joaquin de Almeida Freitas, Superliga
Nächstes Spiel:  Gil Vicente FC vs. Sporting Club de Portugal

Ticket
2000 Zuschauer

Der Begriff Dorfclub wird in der Regel mit eher abwertendem Unterton benutzt, trifft aber beim heutigen Gastgeber Moreirense FC objektiv den Nagel auf Comendador Joaquin de Almeida Freitas - Tribüne den Kopf, ist doch der Heimatort dieses Teams, das gut zehn Kilometer von Guimarães entfernte Moreira de Cónegos, auf den meisten Karten Portugals gar nicht erst zu finden, so daß der Unkundige Gefahr laufen könnte, in einem anderen Ort gleichen Namens zu landen, zum Beispiel Moreira bei Porto, das mit 35 Kilometer Entfernung ebenfalls recht nahegelegen ist. Seit der letzten Saison dürfen sich die Hausherren in der portugiesischen Eliteliga versuchen, was im ersten Jahr der Zugehörigkeit mit einem 12. Tabellenplatz auch durchaus erfolgreich war, und das Saisonziel Klassenerhalt konnte geschafft werden. Mit drei Punkten auf einen Abstiegsplatz war das Finish dennoch recht knapp, doch im zweiten Spieljahr scheint es weiter aufwärts mit dem Moreirense FC zu gehen, der nach 22 Spieltagen auf dem zehnten Platz liegend jeweils sieben Punkte Abstand auf einen UEFA-Cup- und einen Abstiegsplatz hat, so daß alles auf eine geruhsame Restsaison im Mittelfeld hindeutet. Das 1996 gegründet União Deportivo de Leiria verfügt da schon über mehr Tradition in der ersten Liga und konnte in der Spielzeit 1995/96 im UI-Cup gar schon etwas internationale Luft schnuppern - in der aktuellen Spielzeit freilich liegt man hinter den Hausherren und müßte die heutige Partie schon gewinnen, um zu ihnen aufschließen zu können.

Beide Mannschaften tun sich sehr schwer, ins Spiel zu finden, das zu einem eher zweifelhaft anzusehenden Schauspiel wird. Eigentlich Comendador Joaquin de Almeida Freitas - Gegentribüne kann man den Team nicht einmal den Vorwurf machen, nicht zum Erfolg kommen zu wollen, aber letztendlich sind die Mittel auf beiden Seiten zu beschränkt, um am heutigen Tag einen Treffer zu erzielen. Zu einfallslos versuchen die Kontrahenten ihr Glück mit sturem Spiel durch die Mitte, wo sie ein ums andere Mal an der kompakten Defensivabteilung des Gegners scheitern, zumal die es nicht schwer hat, die Räume eng zu machen. Abspielfehler und Schwächen bei der Ballannahme, die ebenfalls auf beiden Seiten nicht zu übersehen sind, tragen das ihrige dazu bei, daß diese Spielweise von vornherein zum Scheitern verurteilt ist. Es ist halt ein typisches Spiel zweier Teams, die normalerweise auf Konterfußball ausgelegt sind, sich aber gerade dadurch gegenseitig die Chance verweigern, ein solches Spiel aufzuziehen. Vor der Halbzeitpause kann man vielleicht leichte Vorteile bei Leiria ausmachen, in der zweiten Hälfte dann ein ebenso wenig ausgeprägtes Übergewicht für Moreirense - das Remis geht also am Ende auf jeden Fall in Ordnung und auch die Torlosigkeit der Veranstaltung ist nicht weniger als die logische Folge des Spiels, das doch über lange Strecken nicht viel mehr verbreiten konnte als Langeweile, so daß sicher so mancher den Abpfiff herbeigesehnt haben wird.

Comendador Joaquin de Almeida Freitas - Hintertorbereich Auf der Gegenseite der Anlage haben sich ein paar Heimfans eingefunden, die einen kleinen Block bilden und sich mit einigen Transparenten zu erkennen geben. Zum Intro veranstaltet man eine kleine Konfetti-Show, danach hat man eher konventionellen Support aus den Bestandteilen Gesang und Getrommel zu bieten. Trommeln und Singen sind auch die Supportformen der auswärtigen Fans, die sich als Gruppe von 16 Leuten hinter einem Tor eingefunden haben und auch ein paar Transparente sowie einen Doppelhalter mitgebracht haben. Letztendlich entwickelt sich so ein Support, der angesichts der geringen Zuschauerzahl und der miesen Partie über weite Strecken gar nicht mal so schlecht ist. Gerade die Gästefans können im Endeffekt mit dem Ergebnis für ihre Mannschaft ja auch zufrieden sein, die den Punkt im Abstiegskampf gut gebrauchen kann und immerhin ist Leiria ein EM-Standort, dessen Stadion sicherlich zu schade ist, um im kommenden Jahr Heim einer zweitklassigen Mannschaft zu sein.

Zum EM-Standort hat es Moreirense zwar nicht gebracht - zum Zeitpunkt der Entscheidung über die mit EM-Spielen bedachten Stadien Comendador Joaquin de Almeida Freitas - Tribüne war Moreira de Cónegos ja nicht einmal das Heim eines Erstligisten und viel zu klein für einen solchen Anlaß ist der Spielort auch -, aber eine ansehnliche Anlage hat das Städtchen doch zu bieten. Der Parque Desportivo Comendador Joaquin de Almeida Freitas ist komplett in Weiß und hellen Grautönen gehalten und auf drei Seiten ausgebaut. Hinter einem Tor des reinen Fußballstadions fehlt jeder Ausbau bis auf zwei Reihen von Werbebanden und einen dahinter liegenden Kleinfeldplatz, doch beide Längsseiten verfügen über überdachte Tribünen, wobei die Hauptseite mit einer stoffbespannten Metallkonstruktion gedeckt ist und die Gegengerade ein Metalldach mit Blechdeckung vorzweisen hat. Luxuriöser ist die Unterbringung der Zuschauer auf der Haupttribüne, wo man auf einzelnen Plastiksitzen sitzt, die zu einem großen Teil in kleine Logen gruppiert sind, und wo es auch einen Pressebereich gibt, in dem die Journalisten an Tischen sitzen können. Weitere Logen - noch etwas luxuriöser und verglast - sind in einem Extra-Gebäude auf der Ecke zwischen Hauptseite und Hintertorblock untergebracht. Das führt übrigens zu einer Unsymmetrie der Flutlichtanlage, ist doch der hier untergebrachte Mast nicht wie die anderen genau in der Spielfeldecke positioniert, wo er den VIPs die Sicht versperren würde, sondern dementsprechend nach innen verschoben. Die Absperrung zwischen Zuschauerbereich und Publikum erfolgt über senkrechtstehende, etwa schulterhohe Plexiglasscheiben. Eine Anzeigetafel gibt es in Moreira überhaupt nicht. So ergibt sich eine recht kompakte Anlage, die auch bei geringen Zuschauerzahlen nicht allzu leer wirkt - das könnte noch ein Vorteil für Moreirense gegenüber vielen Teams werden, die in den zur EM ausgebauten Stadien spielen, deren Kapazität für den im portugiesischen Ligafußball üblichen Zuspruch wohl größtenteils viel zu hoch ausgelegt ist - letztendlich wohl bei allen Mannschaften außer den großen Dreien Benfica, Sporting und Porto.


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