FC Mulhouse vs. US Moissy Cramayel 3:0
FC Mulhouse

FC Mulhouse
vs.
US Moissy Cramayel 3:0

Brigade Ultra 88
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Französischer Fußballverband
Foot CFA




Letztes Spiel: Offenburger FV vs. Freiburger FC 27.03.2004, Stade de I'lll, Championnat France Amateurs, Staffel B
Nächstes Spiel:  Servette Genf vs. Grasshopper Club Zürich

Ticket
ca. 300 Zuschauer

Mulhouse ist im südlichen Elsaß zu finden, in unmittelbarer Nähe sowohl zum deutschen Lörrach Stade de I'lll- Haupttribüne als auch zum schweizerischen Basel, mit dem sich die Franzosen sogar einen internationalen Flughafen teilen. Da die nationale Zugehörigkeit der Region bekanntlich lange umstritten war, kann es nicht überraschen, daß der FCM sowohl wie heute dem Französischen als auch dem Deutschen Fußballverband zugehörig war. Gegründet wurde das Team 1893 als FC Mühlhausen, wo es bis 1918 zu Deutschland gehörte. Nach dem ersten Weltkrieg kam man zu Frankreich und trat unter dem heutigen Namen FC Mulhouse auf, bevor es dann von 1940 bis 1944 wieder als FC Mühlhausen in Deutschland kicken mußte. Im DFB-Pokal traf der FC übrigens in diesen Jahren bereits auf Mannschaften wie den VfB Stuttgart, Kickers Stuttgart, den VfR Mannheim und den ebenfalls mit dem Elsaß zu Deutschland gekommenen Racing Club Straßburg. In der französischen ersten Liga war der FC Mulhouse bereits zwischen den Kriegen vertreten, als man in den 30er Jahren insgesamt vier Jahre im Oberhaus spielte, aber auch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es nochmal zwei einjährige Phasen in der Eliteliga, die jedoch nach den Spielzeiten 1982/83 bzw. 1989/90 jeweils mit dem Abstieg in Liga 2 endeten. Heute wäre man wohl froh, würde man wieder in diese Liga zurückdürfen, hat man doch inzwischen in der Französischen Amateurliga - also der vierthöchsten Spielklasse - anzutreten und ist hier eher in Kontakt zur Abstiegszone als nach oben. Der heutige Gegner kommt aus Moissy-Cramay und somit aus der unmittelbaren Nähe von Paris und kann sich eher in der Tabelle nach oben orientieren, wobei man freilich bereits einen zweistelligen Punkterückstand auf die Tabellenspitze selbst hat.

Die Partie geht eher lahm los und kann über weite Strecken der ersten Hälfte nicht überzeugen. Auf beiden Seiten kommt es Stade de I'lll- Gegenseite kaum zu Torchancen, wobei die Gäste das eher etwas stärkere Team zu sein scheinen. Im zweiten Abschnitt bricht dann jedoch das Schicksal über die Kicker aus der Pariser Peripherie herein und der FC Mulhouse bekommt das Spiel zunehmend in den Griff, was sich nach und nach auch im Ergebnis niederschlägt. So endet ein Spiel, das über recht lange Zeit auf dem Weg zu einem torlosen Remis gewesen zu sein schien, doch noch mit einem deutlichen Erfolg für die Heimmannschaft, die sich so erst mal ein wenig von der Abstiegszone lösen kann und angesichts der recht knappen Abstände in seiner Ligastaffel dabei gleich wieder in Kontakt mit den heutigen Gästen kommt, denn es sind zwar nur sechs Punkte, die den FCM vom Tabellenvorletzten in Gestalt des St George US trennen, aber auf den Tabellensechsten - eben Moissy Cramay - liegt man auch nur mit fünf Zählern zurück. In den nächsten Wochen wird es an den heutigen Hausherren sein, dieses Ergebnis zu bestätigen und sich somit nachhaltig im gesicherten Mittelfeld seiner Ligastaffel festzusetzen.

Auf der Gegenseite bildet sich ein kleiner Block von FC-Mulhouse-Fans, die mit zwei Transparenten - "Sud Alsace Fans" und "BLU" - Stade de I'lll- Haupttribüne Aufstellung beziehen. Ganz selten sind von ihnen mal Sprechchöre zu hören, im großen und ganzen beschränkt sich der Support dann allerdings doch auf reine Anwesenheit. Ansonsten verlieren sich die wenigen Zuschauer schon ziemlich in der großen Anlage, zumal die komplett für das Publikum freigegeben ist und kein Versuch unternommen wird, die Leute in einem bestimmten Bereich des Grounds zu konzentrieren. Der schwache Besuch mag hauptsächlich in der Spielklasse des FC Mulhouse begründet sein, aber auch die Bedingungen bei der heutigen Partie tragen sicher nicht dazu bei, Leute zum Besuch zu animieren, bei Temperaturen nahe am Nullpunkt ist heute Frieren angesagt. Anhänger der Gäste lassen sich übrigens überhaupt nicht in der Anlage ausmachen. Insgesamt ergibt sich so eine eher verschlafene Atmosphäre, auch wenn die Treffer der Heimtore artig beklatscht werden. Neben der Haupttribüne ist übrigens noch ein VIP-Zelt aufgebaut, in dem der Abend nach der Partie für einige ausgewählte Zuschauer noch weiter geht.

Das Stade d'Ill ist im Süden von Mulhouse direkt am Ufer des Flusses zu finden, dessen Namen es trägt. Dort findet man eine Stade de I'lll- Blick über die Gegenseite Anlage mit einem stolzen Ausbau vor, der freilich für die Liga, in der der frühere Erstligist heutzutage kickt, mehr als nur leicht überdimensioniert ist, würden hier doch über 16000 Menschen Platz finden. In den Kurven gibt es Betonstufen, die sich bis in die Gerade hineinziehen, die ihrerseits auf beiden Seiten mit überdachten Tribünen ausgebaut sind. Einmal findet sich hier die bis zur Ebenerdigkeit abfallende Haupttribüne, auf der man bunte Sitzschalen vorfindet, gegenüber gibt es die hochgesetzte Gegentribüne mit Holzbänken. Beide sind mit v-förmig aufgefalteten Holzkonstruktionen überdacht, wobei die Gegentribüne selbst auch zu einem großen Teil aus diesem Material gebaut ist, während die Haupttribüne größtenteils aus Stahlbeton gefertigt ist. Weithin sichtbar ist das Stadion natürlich durch seine klassische Flutlichtkonstruktion mit Strahlern, die an in den Ecken aufgestellten Masten untergebracht sind. In einer Kurve findet sich noch eine einfache Anzeige, auf der man allerdings nur die Spielzeit ablesen kann. Zur Weitläufigkeit der Anlage trägt zusätzlich bei, daß es sich um ein klassisches Mehrzweckstadion handelt, das mit einer raumgreifenden Laufbahn versehen ist.


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