SC Ballfreunde Neandertal |
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15.09.2013, Sportplatz Gruitener Str., Bezirksliga Niederrhein 2 |
Der Name Neandertal dürfte vielen Menschen etwas sagen, denn in dem, auf dem Gebiet der Gemeinden Erkrath und
Mettmann gelegenen, Flußtal wurden 1856 Überreste eines Urmenschen gefunden, der schließlich danach benannt
werden sollte. Den modernen - nur dem Namen nach mit ihm verwandten - Neandertalern hat er so einen gewissen
Ruhm eingebracht, aber sicherlich auch so manchen dummen Spruch und man hat in Mettman ein passendes
Museum errichtet und geht ansonsten auch gerne mal liebevoll ironisch mit seinem vorgeschichtlichen Vormieter
um. Auch ein Fußballverein aus Mettmann segelt unter der Flagge des Neandertals und dieser Club, der seit
1981 SC Ballfreunde Neandertal heißt - damals fusionierte der SC Neandertal mit den Ballfreunden Mettmann -
schaffte zu Saisonbeginn den Aufstieg in die Bezirksliga, wo jedoch ein rauer Wind für die heutigen Gastgeber
herrscht und man sich nach unten orientieren muß. Nach drei Spielen steht nur ein Punkt auf dem Konto des
SCB und heute geht es gegen Remscheid Türkgücü Sport & Spiel, dass seinem Vereinsnamen "Türkische Macht" am vergangenen
Spieltag erstmalig Ehre erweisen konnte, als nach zwei Niederlagen zu Saisonauftakt ein Comeback-Sieg gegen
den SSV 07 Sudberg gelang, den man nach 0:2-Halbzeitrückstand noch mit 3:2 niederringen konnte, wobei der
Siegtreffer durch ein Jokertor in der 90. Minute fiel. Der SCB Neandertal dürfte sich also Chancen ausrechnen,
heute zu seinem ersten Sieg zu kommen, dürfte aber ob der Geschichte der Vorwoche gewarnt sein, dass Türkgücü kämpfen kann....
Tatsächlich gerät Türkgücü erneut in Rückstand und das auf denkbar ärgerliche Art und Weise, denn direkt zu
Beginn wird den Remscheidern ein klarer Foulfelfmeter verweigert und wenige Minuten später ist es ein Eigentor
von Torwart Ömer Kilit, das man durchaus als etwas kurios bezeichnen kann. In der Folge rennen die Türken gegen einen
in neongrün spielenden Gegner an, der eher ungelenk wirkt, aber körperlich - besonders an Körpergröße -
überlegen ist und sich folgerichtig oft auf hohe Bälle verläßt. Der Ausgleich fällt schließlich durch einen
Foulelfmeter, der ein wenig zweifelhaft ist, so daß sofort am Rande des Platzes Diskussionen aufkommen, ob
Schiedsrichter Michael Kornstaedt hier etwas gutmachen wollte. Emre Circir verwandelt diesen Elfmeter und
läßt Türkgücü nach 10 Minuten im zweiten Abschnitt erneut jubeln, als er genau in den Winkel trifft und
seine Farben in Front bringt. In der Folge wird die Partie offener, da jetzt auch Neandertal versucht, nach
vorne zu spielen - die größeren Chancen hat Türkgücü, vergibt sie aber, so daß man bis zuletzt zittern muß,
aber am Ende hat man den zweiten Sieg nach Rückstand in Folge zu verbuchen - diesmal sogar auf fremdem Platz.
Ärgerlich allerdings für Türkgücü Remscheid, daß man noch einen Spieler durch eine umstrittene
Herausstellung wegen Nachtretens verliert.
Vorgeschichtlich - dieser Kalauer muß dann doch mal erlaubt sein - kommt auch die Anlage im Neandertal daher.
Hier wird auf roter Asche gekickt und ganz eben sieht der Platz auch nicht überall aus. Er liegt verschämt
unterhalb der Hauptstraße am Hang, was man gut für Ausbau hätte nutzen können, aber mehr als ein einsamer,
schrägansteigender Weg wurde nicht in den Hang hineingesetzt, so daß der Platz als ziemlich triste Anlage
qualifiziert werden kann. Nicht mal sanitäre Einrichtungen gibt es vor Ort - stattdessen sind die Toiletten
in der benachbarten Schule geöffnet, die ihrerseits, wie Schildern zu entnehmen ist, den Sportplatz für
ihren Schulsport nutzt, obwohl er dafür ohne Laufbahn - nur mit einer gerade Tartanstrecke auf der Gegenseite - auch nicht optimal sein
dürfte. Auch die Schule pflegt übrigens von außen das Andenken des urgeschichtlichen Neandertalers, denn
auf einem Wandbild sind ein paar Urmenschen auf der Mammutjagd abgebildet.
Alternativbericht von P. David Zimmer |