SC Blau-Weiß 94 Papenburg |
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30.04.2014, Waldstadion, Bezirksliga Weser-Ems 3 |
Den Sport Club Blau-Weiß 94 Papenburg gibt es seit dem 10. April 1994, und die Geburt des - gerade mit
zwanzig Jahren dem Teenageralter entwachsenen Clubs - bedeutete gleichzeitig das Ende von Amisia 09
Papenburg und dem FC Germania Papenburg 08, die sich zusammenschlossen, um den neuen Verein zu
bilden. Der ligamäßige Höhepunkt in der Papenburger Fußballgeschichte war 1956 erreicht, als die
Germania nach Entscheidungsspielen gegen den FC Schüttorf in die Amateurliga aufstieg und drittklassig
wurde bzw. fünf Jahre später, als man in einer Entscheidungsrunde um die Meisterschaft mitspielte und
erst in der Nachspielzeit gegen den SC Lüstringen den Ausgleich hinnehmen mußte. Heute läuft alles
auf etwas kleinerer Ebene ab in der etwa 36000 Einwohner starken Gemeinde im Emsland, und man kickt
in der Bezirksliga Weser-Ems 3, wo Blau-Weiß Papenburg Tabellenzweiter ist und bei einem Spiel
Rückstand sieben Punkte hinter dem Tabellenführer TuS Lingen liegt. Der heutige Gegner vom SV Borussia 08
Neuenhaus dürfte also als Drittletzter auf verlorenem Posten stehen, auch wenn man
ebenfalls nichts zu verschenken hat und Punkte für den Klassenerhalt sammeln sollte...
Tatsächlich sind es die - größtenteils in Weiß auf dem Platz stehenden - Gastgeber, die das Spiel von
Anfang an dominieren, und es besteht nie ein Zweifel daran, wer hier das Spitzenteam und wer die
Mannschaft vom Tabellenende ist. Neuenhaus wagt sich kaum hinten heraus, schafft es aber zunächst,
das Spiel torlos zu halten. Nach 37 Minuten heißt es nach einem schön herausgespielten Treffer von
Christian Thyroke dann aber doch 1:0. Schlimmeres kann die Borussia bis zur Pause vermeiden, und
auch nach dem Seitenwechsel hält die Abwehr der Borussen lange stand, so daß man noch auf ein
Kontertor zum Ausgleich hoffen kann - am Ende ist es der eigene Torhüter Hendric Linnemann, der diese
Hoffnung zunichte macht, als er einen völlig harmlosen Freistoß aus der Distanz von Eric Bruns zum
2:0 passieren läßt. Theoretisch ist mit einer knappen halben Stunde noch genug Zeit für Neuenhaus, eine
Wende zu erzwingen, aber die bisherige Leistung der Gäste läßt dann doch stark an einer solchen
Entwicklung zweifeln. Tatsächlich ist es schließlich Papenburg, das in der Schlußphase noch zwei
Mal ins Tor der Gäste trifft - beim ersten Mal wird man noch von
Schiedsrichter Marcus Schaffert zurückgepfiffen, der eine knappe Abseitsstellung erkannt hat, aber der
Treffer von Peter Landel in der 89. Minute zählt, und so lautet der Endstand der Partie 3:0 für
Papenburg.
Auch das Stadion von Blau-Weiß Papenburg hatte seinen großen Auftritt, und zwar 1973, als ausgerechnet
beim Lokalderby der späteren Fusionisten ein Pfosten brach und die Anhänger der Amisia nach der
Reparatur des Tores den Wiederanpfiff verhinderten, indem sie den Platz nicht räumten. Überhaupt muß
es ruppig zugegangen sein bei den Spielen zwischen den beiden Rivalen, was wohl auch mit ein Grund
dafür war, warum die 94er Fusion eine schwere Geburt war und man seinem gesetzten Ziel - Aufstieg in
die Oberliga binnen fünf Jahren - nicht einmal nahe kommen konnte. Heute jedenfalls sind alle Tore
und Torpfosten in gutem Zustand, und das, obwohl die Partie als Abendspiel nicht einmal im angestammten
Parkstadion stattfinden kann, sondern man ins Waldstadion ausweichen muß, damit allerdings ebenfalls
eine Anlage bespielt, die sich sehen lassen kann. Blickfang eins und zwei des weitläufigen Geländes, das
mit einer Laufbahn und Leichtathletik-Einrichtungen daherkommt, ist sicherlich zum einen die Tribüne,
die im Wesentlichen aus einem auf Stelzen aufgebauten Dach besteht, unter dem sich ein paar Stufen mit
Holzbänken befinden, sowie der direkt daneben stehende Sprecherturm mit seinem Giebeldach. Darüber hinaus
gibt es dann nur noch etwas Graswall - und eben, wie erwähnt - eine Flutlichtanlage, so daß drei
Seiten des Spielfeldes nicht weiter erwähnenswert sind, aber die ausgebaute Seite macht das halt wett,
und so ist das Waldstadion sicherlich einen Besuch wert.
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