Südostasien - ein ReiseberichtÜbersicht Reiseberichte Teil 2 Teil 3 Die Vorgeschichte
Die Entscheidung des Asiatischen Fußballverbands AFC, den AFC Asian Cup 2007 - also einen Nationenwettbewerb, der mit der Europameisterschaft
vergleichbar ist - gleich an vier Nationen zu vergeben, übt natürlich speziell auf Menschen, die gerne Fußballspiele in unterschiedlichen Ländern besuchen, einen gewissen Reiz aus, und wenn man - wie in diesem Fall - die entsprechende Region überhaupt noch nicht bereist hat, steigt die Attraktivität eines solchen Turniers weiter. Thailand, Vietnam, Malaysia und Indonesien sollten also die Gastgeberstaaten für das Turnier sein und der Grundgedanke der Reise war, daß man in jedem Land mindestens ein Spiel sehen sollte - angesichts der Tatsache, daß jeweils nur ein Stadion benutzt werden sollte, hinreichend - und daß auf jeden Fall die jeweilige Heimmannschaft dabei an den Start zu gehen hätte. Der Spielplan des Turniers sollte sich als durchaus hilfreich erweisen, denn nach dem samstäglichen Eröffnungsspiel des Turniers in Thailand sollte es direkt am nächsten Tag in Vietnam um Punkte gehen, nur die gleichzeitigen Spiele in Malyasia und Indonesien am Mittwoch drauf würden für etwas Zeitverzögerung sorgen, so daß man das fehlende Land in der zweiten Runde der Gruppenspiele würde besuchen müssen. Flüge in die Region werden von diversen großen Carriern angeboten (letztendlich erzielt Emirates für etwa 780 € den Zuschlag - innerhalb der Region gibt es diverse Point to Point Carrier, also bei uns in der Regel als Billigflieger bezeichnete Linien, was letztendlich auf drei Flüge mit Air Asia hinausgelaufen ist.
Letzte Planung
Irgendwann wurde vom AFC doch noch bekannt gegeben, daß die letzten Gruppenspiele gleichzeitig und in verschiedenen Stadien stattfinden würden -
Künstlerpech, da jetzt eine nur um einen Tag verlängerte Reise den Besuch eines zweiten Stadions in Thailand oder Vietnam ermöglichen würde. Zusätzlich fällt auf, daß die Liga im nicht qualifizierten Singapur während des Turniers fortgesetzt wird. Das hätte man auch vorher überprüfen können, aber der Fehler läßt sich durch eine halbwegs günstige Umbuchung des Fluges von Kuala Lumpur nach Jakarta korrigieren, nach Singapur und zurück soll es mit den angeblich zahlreich verkehrenden Bussen oder Zügen gehen. So muß nur noch das Visum für Vietnam eingeholt werden, da die anderen Länder entweder von EU-Bürgern kein Visum verlangen oder es im Falle von Indonesien bei der Einreise ausstellen. So erfolgen zwei Besuche bei der Außenstelle der Vietnamesischen Botschaft in Bonn, die auch gleich zwei neue Erkenntnisse einbringen: zum einen haben die Vietnamesen offensichtlich die Ruhe weg, denn bei beiden Besuchen kommt es zu erheblichen Wartezeiten, und dann scheint der Unterschied zwischen dem deutlich teureren Expreßvisum und dem Standardvisum darin zu bestehen, daß ersteres sofort ausgefüllt wird, während der Einreisewillige wartet, der es dann gleich mitnehmen kann, während die Standardversion eine Woche später ausgefüllt wird, während der Einreisewillige wartet, der zum Abholen seines Reisepasses zurückgekommen ist.
Jetzt geht's los!
Frankfurt - Dubai - Bangkok, so lautet die Route des Hinflugs und er vergeht wirklich wie sprichwörtlich im Fluge, denn der Service bei der Fluglinie
aus den Vereinigten Arabischen Ermiraten kann sich sehen lassen. So verfügt auch in der Touristenklasse jeder Sitz über individuelle Bildschirme, auf denen man Telespiele machen oder einen von zahlreichen Filmen von DVD starten kann, um sich zu unterhalten, und selbst Kommunikation in Form von Anrufen, E-Mail schreiben und SMS ist auch für die billigen Plätze vorgesehen - allerdings per Satellitentelefon zu Preisen, bei denen wohl jeder Economy-Passagier abwinken dürfte. Nach einem ansonsten bis auf das wirklich schmackhafte Essen - per Speisekarte angekündigt, so daß man viel Zeit hat, sich zwischen den zwei Hauptgerichten zu entscheiden - ereignislosen Flug und Transfer kommt man schließlich etwa eine Stunde verspätet auf dem Internationalen Flughafen der thailändischen Haupstadt an, d. h. um etwa 20:00 Uhr bei Dunkelheit, während der eigene Tagesrhythmus bei 14 Uhr Mitteleurpäischer Sommerzeit angekommen ist. Nachfrage am Infostand ergibt jedenfalls, daß der Transport zum Hotel mit Bussen zu kompliziert sei und man ein Taxi nehmen solle, was nach dem doch recht langen Flug von 16 Stunden inklusive Übergangszeit relativ widerspruchsfrei hingenommen wird.
Bangkok
Das Hotel ist etwas außerhalb im Stadtteil Huamark gelegen und man lernt sofort, was einen in den nächsten Tagen immer wieder ins Bewußtsein kommen
wird: im Vergleich zu den schwülwarmen Außentemperaturen sind Hotels (und auch Restaurants, Shopping Malls usw.) extrem klimatisiert und man erhält immer wieder den sprichwörtlichen Schlag mit dem Holzhammer, wenn man ins Freie kommt. Um den Tag zu beenden, erscheint es jedenfalls noch ein wenig früh, aber zu großen Unternehmungen ist man auch nicht mehr aufgelegt, so unterhält man sich mit einem kleinen Spaziergang in der Hotelgegend, besucht noch einen Supermarkt und versucht sich an einem Straßenstand damit, Huhn und Nudeln mit Stäbchen zu essen - für exotischere Angeboten wie z. B. frittierte Heuschrecken oder Grillen, die unter der Panade deutlich zu erkennen sind, reicht die Abenteuerlust dann doch nicht aus. Für den nächsten Tag ist Sightseeing in Bangkok sowie das Eröffnungsspiel des Asian Cups geplant und ersteres kommt doch etwas kurz, zumal man wegen der Eröffnungsfeier frühzeitig am Stadion sein will, auch um noch Leerfotos machen zu können. So bleibt vom Sightseeing nur eine Fahrt in ein Einkaufszentrum übrig, von da aus geht es per Hochbahn weiter an den Fluß Chao Praya, dann eine Fahrt per Riverbus zur berühmten Khao San Road und schließlich per Taxi zum Stadion. Ein paar Sehenswürdigkeiten gibt es auf diesem Weg dann doch noch zu bestaunen, zum Beispiel den 1767 in der heutigen Form vollendeten Wat Arun (Tempel der Morgendämmerung), der mit Porzellankacheln überzogen ist, die von chinesischen Handelsschiffen als Ballast nach Bangkok gebracht wurden, aber insgesamt kommt dieser Aspekt der Reise in Thailand doch etwas kurz und es wäre im nachhinein betrachtet vielleicht eine gute Idee gewesen, einen Tag früher anzureisen und sich noch etwas mehr anzusehen. Der Tag klingt so also mit Eröffnungsfeier und -spiel aus, in dem Thailand gegen den Irak ein beachtliches 1:1 erreicht und danach geht es zu Fuß ins nur etwa zwei Kilometer entfernte Hotel, wobei man auf dem Weg wieder den einen oder anderen Fastfoodstand beehrt, sich aber wieder nicht zum Probieren der Insektensnacks durchringen kann.
Hanoi - Tag 1
Hanoi - Tag 2
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