Schalke 04 |
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10.04.2016, Arena AufSchalke, Bundesliga |
Wenn Borussia Dortmund am heutigen Sonntag zum alten Revierrivalen FC Schalke 04 reist, hat das
Spiel nur für die gastgebenden Knappen eine sportliche Bedeutung. Die sind drauf und dran, nicht
nur den angestrebten Champions-League-Platz zu verspielen, sondern auch noch die Qualifikation
für die Europa League zu verpassen, während der BVB in der Liga nicht mehr unterhalb von Platz
zwei abschließen kann, aber schon seit Wochen immer wieder zeigt, dass man nicht mehr ernsthaft
mit der möglichen Meisterschaft rechnet, für die es fünf Zähler auf den FC Bayern München
aufzuholen gilt. Zudem ist der BVB erklärtermaßen besonders auf den Gewinn der UEFA Europa
League aus, wo das Derby exakt zwischen den beiden Viertelfinalspielen gegen den Liverpool FC
ansteht und man am kommenden Donnerstag an der Anfield Road was reißen muss, nachdem es daheim
nur zu einem 1:1-Remis gereicht hat.
Für viele Fans hat das Derby zwar eine Bedeutung, die über den Gewinn von Titeln hinausgeht und
man würde gerne alle sechs Punkte gegen den Rivalen einsammeln, aber es zeigt sich schon an
der Mannschaft, die heute von Trainer Tuchel aufgeboten wird, dass die Teamführung das als
relativ unwichtig erachtet. Sieben Spieler wurden - neben dem obligatorischen Torwarttausch -
im Team ersetzt und man sucht vergeblich Namen wie Reus, Mkihatrayn oder Aubameyang in der
Startelf. Nach einem mäßigen ersten Durchgang ohne Tore, geht es im zweiten Abschnitt schnell
los und Shinji Kagawa erzielt mit einem Schlenzer das 0:1, doch der Jubel der Gäste ist kaum
verklungen, als Leroy Sané nach einem Abpraller abstauben und ausgleichen kann. Fünf Minuten
später ist der BVB erneut vorne, als Matthias Ginter nach einem Freistroß von Henrik Mkhitaryan,
der zur zweiten Hälfte eingewechselt wurde, einköpfen kann. Jetzt wirken die Schalker geschockt
und mutlos, aber ein Stellungfehler von Sokratis, der Klaas-Jan Hunterlaar im Strafraum abräumen
muss, wonach sich der gefoulte selbst mit dem Elfmetertor zum 2:2-Endstand bedankt.
Die ersten Schlagzeilen zum Fanverhalten beim Derby gibt es bereits am Morgen, als etwa 200
BVB-Fans konspirativ nach Gelsenkirchen reisen und die Glückaufkampfbahn besetzen, die bis zum
Bau des Parkstadions Heimspielstätte der Knappen war und noch heute für Schalke 04 identitätsbildend
ist. Bei dieser Pointe belässt man es dann aber und lässt sich widerstandslos von der Polizei aus
dem Stadion holen und nach Dortmund zurückgeleiten, während die Anhänger, die das Spiel zu besuchen
gedenken, zur Arena unterwegs sind. Hier gibt es keine besonderen Aktionen, sondern ein
standardmäßiges Intro und danach Support durch Sprechchöre etc, wobei in beiden Fanblöcken über
die Aufstellung des Tabellenzweiten diskutiert wird - im Gästeblock wird da schon die ein oder
andere Unmutsbekundung laut. Nach dem 1:2 ist von Heimseite nichts mehr zu hören, aber Sokratis'
Fehler weckt nicht nur die Mannschaft, sondern auch den Anhang der Schalker, der nach dem Ausgleich
zurück ist und bis zum Abpfiff seinem Team den Rücken stärkt.
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