VfB Sangerhausen vs. Sachsen Leipzig 1:1
VfB Sangerhausen

VfB Sangerhausen
vs.
Sachsen Leipzig 1:1

Sachsen Leipzig

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Letztes Spiel: Borussia Dortmund vs. Eintracht Frankfurt 11.11.2007, Friesenstadion, Oberliga Nordost-Süd
Nächstes Spiel:  Borussia Dortmund II vs. Kickers Emden

Ticket
925 Zuschauer

Der VfB Sangerhausen führt seine Existenz auf zwei Fußballvereine der 'Rosenstadt' zurück, nämlich auf den ursprünglichen VfB 1906 Sangerhausen sowie den BSC 07 Sangerhausen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die beiden Clubs - wie alle Vereine - aufgelöst und wie in der späteren DDR üblich durch eine Betriebssportgemeinschaft ersetzt und schnell waren mit BSG Stahl, dem Team des Friesenstadion Schachtbetriebs, und BSG Einheit, dem Team des Kreisrats, wieder zwei Fußballclubs in Sangerhausen präsent, fusionierten jedoch 1956 zu einer gemeinsamen BSG Stahl Sangerhausen, die später in Mansfeld-Kombinat Sangerhausen umbenannt wurde. 1980 hatte man in der zweitklassigen DDR-Liga seinen sportlichen Höhepunkt erreicht, mußte jedoch trotz eines Zuschauerschnitts von 3000 sofort wieder absteigen. Nach dem Ende der DDR ging man 1990 in den SSV Blau-Weiß Sangerhausen über, dessen Fußballabteilung sich drei Jahre später unter dem Traditionsnamen VfB 1906 Sangerhausen selbstständig machte. Dessen sportlicher Höhepunkt ist der Aufstieg in die Oberliga zur laufenden Spielzeit. Das Experiment 4. Liga kann schon jetzt als gescheitert betrachtet werden, denn man müßte mindestens Fünfter werden, um - in diesem Fall über ein Relegationsspiel - in die neue Regionalliga zu kommen und mit gerade mal vier Punkten aus elf Partien hat man gerade mal ein Viertel der Punkte geholt, die aktuell für diesen Tabellenplatz gebraucht würden. Dem traditionsreichen FC Sachsen Leipzig - bekanntlich der Nachfolger des DDR-Meisters von 1951 und 1964 BSG Chemie - geht es etwas besser, aber wirklich nur etwas, denn mit ihren 13 Punkten stehen auch die Chemiker deutlich unterhalb des Strichs und müssen befürchten, nach der Saison in der Bedeutungslosigkeit der fünften Liga zu versinken.

Im heutigen Spiel startet der bisher so glücklose Tabellenletzte furios und man kann einen Blackout der Sachsen-Abwehr nach fünf Friesenstadion Minuten zum Führungstreffer nutzen, als ein unbedrängter Paß vor das Tor der Gäste möglich ist, den Trautmann leicht einschieben kann. Auch danach ist wenig von den Gästen zu sehen, die nach 30 Minuten sogar leicht das 0:2 kassieren könnten, diesmal hat jedoch Süßner, der Torwart der Chemiker, seinen Fuß dazwischen. Kurz vor dem Pausentee scheint es dann doch noch zum Ausgleich für den Favoriten zu kommen, als ein Foulelfmeter gegen Sangerhausen verhängt wird, aber selbst diese Chance lassen sich die Leipziger entgehen, als Reimann an VfB-Torhüger Bölke scheitert und der Nachschuß zwar über Umwege im Tor landet, das jedoch aus Abseitsposition. Hat der Goalie jetzt die Führung gerettet, so sieht er in der 50. Minute um so schlechter aus, als er einen Distanzschuß auf die Mitte des Tores passieren läßt und so vom Elfmetertöter zum Unglücksraben wird, der den Ausgleich auf seine Kappe nehmen muß. Danach gibt es noch einige Chancen, aber außer Aluminium-Treffern springt dabei nichts mehr heraus und es bleibt beim leistungsgerechten 1:1, das freilich für die bitter enttäuschten Gäste viel zu wenig ist und sie ein Stück weiter Richtung Liga 5 rücken läßt.

Optisch scheint die Zuschauerzahl von 925 eher etwas untertrieben zu sein und neben der kleinen Tribüne des Stadions haben sich ein paar aktive Heimfans eingefunden, die ein Intro mit Schwenkfahnen und Konfetti abliefern und danach immer mal wieder mit Sprechchören Friesenstadion zu hören sind. Der Altersdurchschnitt ist allerdings recht niedrig und man bietet eher das, was Fußballfans in der Rubrik 'Kinderchor' abhaken, ist vom Liedgut her freilich eher rustikal ausgerichtet (z. B. 'Wir f... Leipzig in den A...'). Auf Leipziger Seite sind ca 300 Leute nach Sangerhausen gekommen, wobei ein größerer Teil erst im Laufe des Spiels in den Gästeblock einrückt, wo es zunächst mal zu einer Schlägerei unter den Gästefans kommt. Das hat keinen ersichtlichen Grund, wird jedoch in der zweiten Hälfte erklärbar, als ein Teil der Sachsen-Fans rechtsextremes Liedgut zum besten gibt und beispielsweise eine in Sangerhausen startende U-Bahn mit bekanntem Ziel bauen will und andere Gästefans das mit lautstarken "Nazis raus!"-Rufen beantworten, so daß die Atmosphäre im Gästeblock angespannt bleibt, ohne daß es noch mal zu körperlichen Auseinandersetzungen käme.

Das Friesenstadion ist wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernt im nordöstlichen Bereich der Innenstadt von Sangerhausen zu finden und verfügt über eine gegenüber der Umgebung abgesenkte Spielfläche, so daß rund um die Spielfläche ein Hang entsteht. Der ist auf der Längsseite mit vier hohen Stufen ausgebaut, die im mittleren Friesenstadion Bereich mit einer Überdachung zu einer Art Mini-Tribüne gemacht werden, wo es im oberen Bereich auch ein paar Holzbänke gibt und die Vorderkante des Daches mit dem Stadionnamen verziert ist. Auf der gegenüberliegenden Längsseite gibt es ebenfalls ein paar Stufen sowie den verglasten VIP- und Pressebereich im einem dort untergebrachten Gebäude. Nicht sehr komfortabel ist der Gästebereich, denn der hier stufenlose Hang ist zu steil zum Stehen, so daß man sich nur auf der ebenen Fläche an dessen oberem Ende aufstellen kann, was spätestens dann ziemlich unzumutbar wird, wenn man mehr als drei Reihen bilden muß. Völlig verzichtet wurde auf Flutlicht oder Anzeige, wenn man mal davon absieht, daß am Fenster des VIP-Gebäudes Papiertafeln mit dem Spielstand angebracht werden. Dafür gibt es keinen Mangel an weiteren Spielflächen, denn hinter diesem Gebäude findet sich noch ein Kunstrasenplatz und dazu kommt noch ein seitlich versetzter Hartplatz, letzerer allerdings mit deutlich kleinerer Spielfläche.

Friesenstadion

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