FC Sochaux Montbeliard
vs.
SC Bastia 1:0

Der FC Sochaux Montbeliard ist eine Art Werksteam von Peugeot und ist somit ein klein wenig mit dem VfL Wolfsburg in Deutschland vergleichbar, der ja bekanntlich recht eng an den VW-Konzern angelehnt ist. 1928 wurde man sogar als reines Werksteam gegründet und die größten Erfolge hatte das Team gut zehn Jahre später, als es zweimal Meister (1935 und 38) sowie einmal Pokalsieger (1937) hatte werden können. Den heutigen Namen hatte man 1930 angenommen, als der damalige FC Sochaux im Jahr 1930 mit dem AS Montbeliard fusioniert war. Danach blieben die ganz großen Erfolge aus, aber mit kürzeren Unterbrechungen war man fast immer erstklassig und auch nach dem letzten Abstieg aus dem Jahr 1999 dauerte es nur zwei Jahre, bis man in die Eliteliga zurückkehren konnte. Der SC Bastia spielt seit 1994 erstklassig und konnte zuvor bereits als SEC Bastia von 1968 bis 1986 im Oberhaus spielen, kann aber an Tradition nicht mit den ehemaligen Werkskickern mithalten, mit denen man sich heute im Pokal auseinanderzusetzen hat. 2002 schafften es die Korsen ins Pokalenspiel, scheiterten jedoch am zweitklassigen FC Lorient. Besser machten es da die Hausherren im Vorjahr, die zwar nicht den Coupe de France gewinnen, aber immerhin den Coupe de la Ligue nach Sochaux holen konnten, als man bei der zweiten Finalteilnahme in Folge im Elfmeterschießen gegen Nantes gewonnen hatte - im Vorjahr hatte es gegen Monaco noch eine Niederlage gegeben.

Die Gastgeber gehen heute sicherlich als Favoriten ins Rennen, zumal der SC Bastia andere Sorgen haben dürfte als den Pokalwettbewerb, denn zum Jahreswechsel steht man auf einem Abstiegsplatz und muß sich so hauptsächlich auf die Liga konzentrieren. Die Hausherren dagegen liegen drei Punkte hinter einem Platz, der zur Teilnahme am UEFA-Cup berechtigen würde - in dem man übrigens aktuell auch noch steht - und so bietet der französische Pokal neben dem UEFA-Pokal selbst und dem 5. Tabellenplatz eine von drei Optionen, auch im kommenden Jahr wieder international zu spielen. Der FC Sochaux ist im ersten Abschnitt dann auch überlegen, kommt aber angesichts der Feldvorteile zu nur recht wenigen Torchancen. Dennoch ist die Führung, mit der Sochaux in die Pause geht, sicherlich verdient, aber gleichermaßen ist sie aus Sicht der Gäste äußerst unglücklich, denn es ist ein Eigentor, das die Korsen in Rückstand bringt, wobei man dem unfreiwilligen Schützen Romain Rocchi allerdings zugestehen muß, daß das Leder ohne seine Rettungsaktion auch ins Tor gegangen wäre. Zu Beginn der zweiten Hälfte machen die Gäste Druck und scheinen nicht gewillt zu sein, den Pokalwettbewerb kampflos zu verlassen, aber das erweist sich schließlich doch als Strohfeuer und so plätschert die Partie bald eher dahin und so kann es am Ende nicht überraschen, daß es bei dem knappen Sieg der Hausherren bleibt.

Trotz einer drastischen Senkung der Ticketpreise zum heutigen Spiel ist das Stade Bonal nur zu einem guten Drittel gefüllt, wobei es hinter beiden Toren Fanblöcke des FC Sochaux gibt und den Gästefans ein Diagonalbereich überlassen bleibt, der bei 12 anwesenden Bastia-Supportern eher verwaist ist. Immerhin geben sich die Fans, die gekommen sind, alle Mühe, Stimmung zu machen. Zur Hymne Sochauxs gibt es hinter dem einen Tor Fahnengeschwenke und ein Riesentrikot zu sehen, das über beide Ränge der Anlage reicht, während man gegenüber eine Schalparade und ein paar Doppelhalter zu bieten hat. Das Einlaufen der Mannschaften wird dann auf Heimseite mit dem Einsatz von bengalischem Feuer begleitet. Die Bastia Fans präsentieren ein Plakat, auf dem einer ihrer Spieler den Pokal präsentiert und das im Block ausgelegt wird. Im weiteren lassen sich die Fans der Hausherren immer wieder per Sprechchor hören, obwohl man mit der allgemeinen Lage nicht ganz zufrieden zu sein scheint - tatsächlich hängt ein Transparent, das der 'Banda Ultra', schon vor Spielbeginn auf dem Kopf. Manchmal versucht man auch Wechselgesänge mit der anderen Hintertorseite, wo aber zu wenig Leute dabei mitmachen, um gehört zu werden und außerdem werden immer wieder mal Pyros gezündet, was später dazu führt, daß Ordner den Sochaux-Fanblock links und rechts umsäumen, was zwar nicht dazu führt, daß keine Pyros mehr gezündet werden, aber die Ordner kassieren die brennenden Fackeln sofort ein und bringen sie zum Löschen weg, wobei es weder Konflikte mit den Fans gibt noch Versuche, die 'Pyromanen' festzuhalten oder -zunehmen.

Das Stade Bonal liegt in der Gemeinde Montbéliard einige Meter von der Stadtgrenze nach Sochaux entfernt und das Stadion weiß bereits von außen zu gefallen. Es ist von ovaler Grundform und von innen hell erleuchtet, so daß es in der ansonsten recht dunklen Umgebung nahe des Peugeot-Firmengeländes einen strahlenden Glanzpunkt bildet. Von innen präsentiert es sich dann als modernes Stadion, das ohne Laufbahn auskommt und rundum mit zwei Rängen versehen ist, die ausschließlich Sitzplätze zu bieten haben. Das Flutlicht ist ebenso wie eine kleine Anzeigetafel am Tribünendach befestigt, das formal alle Plätze überspannt, faktisch aber nicht weit genug in die Anlage hereinreicht, um dafür zu sorgen, daß die vorderen Sitzreihen wirklich nicht naßgeregnet werden. Der Gästeblock liegt wie gesagt in einem Diagonalbereich, wo er rundum mit Netzen gegen den Rest der Anlage abgeschirmt ist. Die Bestuhlung ist komplett in Dunkelblau gehalten, wobei es keinerlei Schnörkel wie Schriftzüge oder Vereinszeichen gibt. Insgesamt fehlt so vielleicht ein wenig Bezug zum FC Sochaux Montbeliard, der wird aber mit einem Transparent am Dach der Haupttribüne hergestellt, das verkündet, daß die Hausherren an dieser Stelle 1003 Spiele als erstklassiges Team bestritten haben und dabei zu 542 Siegen und 1923 Toren gekommen seien. Schwer zu sagen, ob das ständig aktualisiert wird oder der Stand vom Saisonbeginn, sollte ein Leser dieser Seite im Laufe des Jahres den FC Sochaux besuchen, so kann er uns ja per E-Mail berichten, ob sich an diesen Zahlen was getan hat...