Standard de Liège vs. RSC Anderlecht 1:0
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Standard Lüttich

Standard de Liège
vs.
RSC Anderlecht 1:0

RSC Anderlecht

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Belgischer Fußballverband
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Letztes Spiel: Borussia Mönchengladbach vs. Borussia Dortmund 24.05.2009, Stade Maurice Dufrasne ("Sclessin"),
Entscheidungsspiel Belgische Meisterschaft
Nächstes Spiel: 	
	Bremer SV vs. TSV Melchiorshausen

Ticket
29000 Zuschauer

Nach Abschluß der Saison 2008/2009 der höchsten belgischen Liga müssen Standard de Liège und der RSC Anderlecht noch 'nachsitzen'. Beide Clubs haben die gleiche Punktezahl erreicht und auch anhand der Zahl von Siegen läßt sich das Unentschieden nicht auflösen, während die Tordifferenz im Unterschied zu zum Beispiel der Deutschen Bundesliga nicht für die Entscheidung herangezogen wird. Davon Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin') profitieren die heutigen Hausherren, die nur Zweiter geworden wären, wenn das anders wäre, jetzt aber nach dem 1:1 im Hinspiel, das man am vergangenen Donnerstag in Brüssel erringen konnte, alle Chancen auf ihrer Seite haben. Dabei hätten die Wallonen diese Endspiele um ein Haar noch verfehlt, denn während der RSC Anderlecht am letzten regulären Spieltag souverän gegen den KRC Genk gewann, tat sich Standard gegen den KAA Gent schwer und benötigte einen umstrittenen Foulelfmeter, um das Spiel zu gewinnen und so die Entscheidungspartien zu erzwingen, die verwirrenderweise in Belgien Testspiele genannt werden (auf französisch als "Test-Match", aber wie hier übersetzt auch im deutschsprachigen Teil des Königreichs gebräuchlich), aber natürlich alles andere sind als Freundschaftsspiele. Vielmehr entscheiden die beiden Partien darüber, wer heute eine 'runde' Meisterschaft feiern darf, denn der Rekordtitelträger vom RSC Anderlecht könnte heute zum 30. Mal Landesmeister werden, wogegen der mögliche zehnte Meistertitel für Standard Lüttich vergleichsweise bescheiden wirkt.

Standard hat von Beginn an mehr vom Spiel, das von beiden Teams aus gesicherter Abwehr geführt wird und dadurch mehr von der Spannung lebt als von fußballerischen Glanzlichtern. Der RSC beschränkt sich auf gelegentliche Konter, die im Ansatz durchaus Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin') gefährlich sind, aber letztendlich ebensowenig hochkarätige Torchancen ergeben wie die Bemühungen der Gastgeber - die beste vergibt Jelle Van Damme, der per Kopfball weit am Tor der Gastgeber vorbeizielt. Fünf Minuten vor der Halbzeit bietet schießlich ein Foulelfmeter die Chance zur Führung für die Gastgeber, die sich Axel Witsel nicht entgehen läßt, und der Elfmeterpfiff ist alles andere als unumstritten, denn Viktor Bernárdez hat Standards Dieumerci Mbokani mit einem Allerweltsrempler angegriffen, der durchaus als im Rahmen des Regelwerks gesehen werden kann. In der zweiten Hälfte versuchen die Lila-Weißen aus Brüssel, mehr zu tun, aber man findet kein Mittel gegen die gut gestaffelt stehende Verteidigung der Gastgeber, so daß es am Ende der Royal Standard Club de Liège ist, der den Sieg im Spiel und somit in der Meisterschaft verbuchen darf und somit die Mission Titelverteidigung zu einem erfolgreichen Abschluß bringen kann.

Nachdem sich das Stade Maurice Dufrasne - meistens nach dem Stadteil, in dem es zu finden ist, einfach als Stade Sclessin bezeichnet - erstaunlich spät, nämlich erst kurz vor dem Beginn der Partie, gefüllt hat, begeht man das Einlaufen der Mannschaften mit einer sehenswerten Choreographie, die zwar 'nur' rot-weiße Muster auf den Tribünen ergibt, dafür aber mit Ausnahme des Gästebereichs vom ganzen Stadion Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin') umgesetzt wird. 'Mit Ausnahmne des Gästebereichs' ist dann auch gleich das Support-Motto für den Rest des Tages, denn während es bei den Gastgebern immer wieder Sprechchöre gibt, die vom ganzen Stadion vorgetragen werden, ist im mit vielleicht 3000 Menschen besetzten Gästeblock nur ab und an zu sehen, daß ein bißchen was los ist - akustisch kommt nichts davon rüber. Auch wenn man auf Standardseite mit Pfiffen des Schiedsrichters unzufrieden ist, und dazu zählen ganz besonders die fünf Minuten Nachspielzeit, gehen nicht nur die Leute hinter den Toren auf die Barrikaden, sondern auch das nur altersmäßig etwas gesetztere Publikum auf den Seitenrängen. Nach dem Spiel gibt es kein Halten mehr und die Heimfans fluten den Innenraum der Anlage, wobei so manches bengalische Feuer zu sehen ist, so wie es vorher schon die eine oder andere Rauchaktion gegeben hat. Im großen und ganzen bleibt das Geschehen im Rahmen, allerdings gibt es auch eine größere Fraktion von Standard-Fans, die sofort den Weg zum Gästeblock suchen, wo man es nicht mit verbalen Beschimpfungen beläßt, sondern bengalische Feuer in den im Oberrang liegenden Block zu werfen versucht, die - wenn mal eins sein Ziel erreicht - sofort zurück in Richtung auf den Standard-Anhang geworfen werden.


Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin')
Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin')
Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin')
Stade Maurice Dufrasne ('Sclessin')

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