SSVg Velbert vs. Jahn Regensburg 1:2 n. V.
SpVgg Velbert

SSVg Velbert
vs.
Jahn Regensburg 1:2 n. V.

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Letztes Spiel: VfL Bochum vs. Borussia Dortmund 29.10.2003, Stadion “Zur Sonnenblume”, DFB-Pokal
Nächstes Spiel:  Borussia Mönchengladbach vs. Borussia Dortmund

Ticket
4000 Zuschauer

Die SSVg Velbert und der SSV Jahn Regensburg konnten sich in der 1. Runde des DFB-Pokals 2003/2004 Stadion Zur Sonnenblume - Längsseite eins bei klassenhöheren Gegnern durchsetzen. Während der Gast aus der bayerischen Universitätsstadt den Bundesligakickern vom VfL Bochum erfolgreich mit 2:1 Paroli bot, konnten die heimischen Kicker mit dem FSV Mainz 05 einen in Rot-Weiß spielenden Zweitligisten aus dem diesjährigen Pokalwettbewerb entfernen und das ist etwas, was die Blau-Weißen unter ihrem Spielertrainer Marek Lesniak am heutigen Mittwoch zur ungewöhnlichen Anstoßzeit von 14:30 Uhr nur allzu gerne wiederholen wollen. Zwar geht man als Oberligist natürlich ein weiteres Mal wie schon in Runde 1 als krasser Außenseiter in die Partie, doch gerade darin sehen die Velberter auch ihre größte Chance, schließlich muß Jahn Regensburg mit der in der laufenden Spielzeit ungewohnten Favoritenrolle zurechtkommen. Und in die dritte Runde will man bei der SSVg allemal, denn man muß, ohne den Teams aus Mainz und Regensburg zu nahe treten zu wollen, feststellen, daß man in Velbert auf andere Gegner gehofft hat. Ein Kick gegen einen Bundesligisten aus dem Umfeld wie Dortmund, Gladbach oder Schalke oder eine Partie gegen die Bayern - das wäre natürlich das Größte für den aufstrebenden Kleinstadtverein und ein wenig hofft man dann schon darauf, mit dem Einzug in die 3. Pokalrunde nochmals sein Losglück auf die Probe stellen zu dürfen.

Die Partie läuft sicherlich anders, als es die Regensburger erwartet hätten, und mit Sicherheit hätten Stadion Zur Sonnenblume - Längsseite zwei mit Gästeblock im hinteren Bereich auch die Sympathisanten der Gastgeber unter den Zuschauern nicht damit gerechnet, daß es der Oberligist sein würde, der hier das Spiel macht und die Gäste von einer Verlegenheit in die andere stürzen würde. Vor allem ihrem Keeper haben es die Bayern zu verdanken, daß man bis zur Pause nicht mit ein oder zwei Toren ins Hintertreffen geraten ist - offensichtlich haben die Profis nicht mit einer so heftigen Gegenwehr des Gegners gerechnet und mit zunehmendem Spielverlauf werden die Aktionen das Favoriten immer hölzerner und ängstlicher, fast kann man die Angst der Spieler davor, die Deppenrolle bei einem Favoritensturz zu spielen, mit Händen greifen. So ändert sich auch in der zweiten Hälfte nicht viel - die Gastgeber dominieren und Regensburg findet kein rechtes Mittel. Auch die zwischenzeitliche Führung für die Gäste bringt keine Erleichterung - 12 Minuten später schaffen die Hausherren den vielbejubelten Ausgleich. Gegen Ende der regulären Spielzeit kommen die Profis besser ins Spiel, was wohl auch daran liegt, daß die meisten Spieler des Oberligisten inzwischen deutlich am Ende ihrer körperlichen Leistungsreserven angekommen sind. In dieser Phase rettet das Aluminium zweimal für Velbert, so wie es im ersten Durchgang einmal für Regensburg gerettet hat, und so geht es in die Verlängerung. Lesniak hat jetzt zumindest ein Einsehen in die eigenen konditionellen Defizite und wechselt sich aus, seine Spieler dagegen aktivieren - woher auch immer - neue Kraftreserven und haben wieder gute Chancen, in Führung zu gehen. Die zweite Luft reicht jedoch nur für die erste Hälfte der Verlägerung, danach sind die Hausherren endgültig stehend ko und so kommt es in der 110. Minute, wie es wohl mußte: Siegreffer für Jahn Regensburg, das heute zwar nicht glänzte, aber den zum Erreichen der nächsten Runde nötigen Sieg schaffte und jetzt auf die glücklichen Hände von Fußball-Weltmeisterin Maren Meinart hoffen darf, die am kommenden Sonntag das Achtelfinale auslosen wird. In Velbert jedoch wird der Tag, an dem man nur knapp an einer weiteren Pokalsensation vorbeischrammte, sicherlich noch für einigen Gesprächsstoff sorgen.

Wer damit gerechnet hat, daß der aufgrund der fehlenden Flutlichtanlage im Stadion “Zur Sonnenblume” frühe Anstoßzeitpunkt zusammen mit der relativen Unbekanntheit des Gegners für eine mäßige Zuschauerzahl der Partie sorgen würde, sieht sich getäuscht. Zwar ist die Anlage nicht wie beim Verbandspokalendspiel gegen Fortuna Düsseldorf ausverkauft, doch 4000 Zuschauer sind für eine Partie wie die heutige mehr als ansehnlich und liegt erstaunlicherweise auch über der Zahl von 3700 Interessierten, die in der ersten Hauptrunde am Sonntag Nachmittag die Partie gegen den FSV Mainz 05 sehen wollten. Wie üblich findet sich auf der einen Längsseite ein Block von Velbert-Supportern ein, der zunächst ein Intro mit etwas Rauch, Fahnen und Pappbuchstaben präsentiert und im Verlauf der Partie immer wieder akustische Unterstützung in Form von Sprechchören zu bieten hat. Gegenüber gibt es einen Gästeblock, der freilich nicht allzu gut frequentiert ist - im Vergleich zu der Partie gegen Fortuna Düsseldorf sind Heim- und Gästeblock übrigens getauscht worden. Der Rest des Stadions wird erwartungsgemäß ebenfalls von Sympathisanten der Heimmannschaft bevölkert. Die sind am Ende der Partie von der Leistung der Hausherren sehr angetan und verabschieden die Mannschaft mit einem verdienten Applaus, während die “Singing Area” ebenfalls mit “Wir sind stolz auf unser Team!” keinerlei Zweifel daran läßt, wer heute als moralischer Sieger vom Platz geht. Dennoch ist die Story “Velbert im DFB-Pokal” zunächst beendet und im kommenden Jahr wird es keine Fortsetzung geben: im Verbandspokal Niederrhein ist die SSVg bereits an Rot-Weiss Essen gescheitert, so daß eine Titelverteidigung ausgeschlossen ist.

Das Stadion Sonnenblume verfügt über Stufen auf beiden Seiten, die mit jeweils fest installierten Zäunen in Käfige verwandelt sind. Hinter beiden Toren gibt es Graswälle, wobei auf der Seite zum Stadioneingang hin eine Treppe den Wall hinunterführt, die heute als abgetrennter VIP-Bereich genutzt wird. Oberhalb des Heimblocks verläuft übrigens ein weiterer Graswall. Beim Ausbau der Anlage zum Regionalliga-Jahr 1969 war übrigens eine zweite Ausbaustufe geplant, die dem Stadion eine Tartanbahn, eine Tribüne und ein Flutlicht bringen sollte - dazu ist es aufgrund des sofortigen Wiederabstiegs nie gekommen - Platz für einen Ausbau des landschaftlich schön gelegenen Stadions wäre aber heute noch vorhanden, sollte die SSVg den seit Jahren angepeilten Sprung in die Regionalliga schaffen. In diesem Fall wäre freilich vor allem auch eine Verbesserung der Infrastruktur notwendig, wie die Verbandspokalpartie gezeigt hat, bei der den Ordnungskräften die Lage zeitweise völlig außer Kontrolle geriet und auch die Lage des Stadions “Zur Sonnenblume” mitten in der Stadt, die den Anmarsch der Fangruppen durch ein Wohngebiet erforderlich macht, ist für Spiele, in denen die Kapazität des Stadions von über 6000 Plätzen ausgenutzt wird, mehr als nur etwas unglücklich.


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