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30000 Zuschauer
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Am ersten Spieltag der Spielzeit 2017/18 der Fußball-Bundesliga kommt es zum Aufeinandertreffen
von Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg, einer Partie, bei der Schwarz-Gelb zuletzt
regelmäßig die Nase vorne hatte. In den letzten beiden Spielzeiten hat es vier Siege für
den BVB gegeben, in denen eine aufaddierte Tordifferenz von 15:2 für die Westfalen erspielt
wurde - an die Spielzeit davor erinnert man sich dagegen in Wolfsburg gerne, denn da blieben
die Wölfe nicht nur mit 2:2 (in Dortmund) und 2:1 in der Bundesliga gegen den heutigen
Gegner ungeschlagen, sondern feierte den größten Triumph über die Borussia nach Abschluss
der Ligasaison, als der VfL in Berlin mit 3:1 triumphierte und den DFB-Pokal in die
VW-Stadt holte - und das nach einem frühen 0:1-Rückstand. Nach einer recht verkorksten
Saisonvorbereitung wollen die Gastgeber also heute zurück in die Spur kommen und mit
einem Heimsieg in die Spielzeit starten, während man beim BVB sicherlich nichts dagegen
hätte, der Siegesserie gegen die Grün-Weißen noch ein fünftes Spiel anzuhängen.
Die Gäste finden eindeutig besser ins Spiel und setzen Wolfsburg von Beginn an unter Druck.
Gegen phasenweise hilflos wirkende Hausherren steht sich der Ballspielverein zunächst eher
mit Abstimmungsproblemen selbst im Weg als Probleme mit der Wölfe-Abwehr zu haben. Nach
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23 Minuten sind auch die behoben und man kommt nach einem schönen Spielzug zum FÜhrungstreffer,
den der US-Amerikaner Christian Pulisic für den BVB erzielt. Fünf Minuten später heißt es
dann auch schon 0:2, als Marc Bartra aus etwas abseitsverdächtiger Position schön ins Eck
schlenzt - den zur Spielzeit neu eingeführten Videobeweis kann Schiedsrichter Robert Hartmann
wegen technischer Probleme nicht heranziehen. Im zweiten Abschnitt ändern sich die Verhältnisse
nicht - Wolfsburg bleibt erschreckend schwach und der BVB diktiert das Geschehen und könnte
höher gewinnen als mit dem 3:0, zu dem Pierre-Emerick Aubameyang in der 60. Minute den letzten
Treffer beisteuert. Auch so reicht es für den BVB, um als Tabellenführer aus dem Startspieltag
zu gehen, was allerdings keinerlei Standortbestimmung ist - zu schwach war der heutige Gegner,
der in dieser Form eher in der Abstiegszone zu Hause sein dürfte als in den angepeilten
Europapokalplätzen und die heutige Partie sicherlich möglichst schnell vergessen will.
Zum Auftakt präsentieren beide Fanseiten ihre wenig schmeichelhafte Meinung über den DFB,
was sich auch über das Spiel hinweg immer wieder einmal in Wechselgesängen zwischen BVB- und
WOB-Anhang fortsetzt. In der Folge gibt es vor allem bei den Gästen gute Stimmung -
angesichts des Spielverlaufs kein Wunder, während man auf WOB-Seite immer leiser wird
und in der letzten Viertelstunde zu einem großen Teil gar nicht mehr anwesend ist, sondern
den Heimweg antritt. Bei den Dortmundern ist die Stimmung am Ende sportlich euphorisch,
in anderer Hinsicht gab es aber das eine oder andere Haar in der Suppe. So eine (vermutlich
nicht von allen als solche empfundene) Auseinandersetzung mit Magdeburg-Fans in der Bahn,
eine für viele mühsame Anreise wegen Problemen und Verspätungen auf eben jener Bahnstrecke,
Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst und der Polizei wegen des Versuchs, Werbebanden
mit Transparenten zu überhängen und der Weigerung des Wolfsburger Ordnungsdienstes, als
BVB-Anhänger erkennbaren Menschen den Zugang zu im Vorfeld der Partie im benachbarten
Sparkassen-Stadion ausgetragenen Spiel der zweiten Mannschaft des VfL gegen den Namensvetter
aus Osnabrück.
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