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31500 Zuschauer
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Zehnmal sind die TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund seit dem Aufstieg der heutigen Hausherren in
die Bundesliga bisher (schon) aufeinandergetroffen, wobei die Bilanz aus Sicht der Westfalen mit drei Siegen,
drei Unentschieden und vier Niederlagen eine negative ist, obwohl man in der Regel am Ende in der
Tabelle deutlich über der TSG stand. Besonders schmerzlich aus Sicht der meisten BVB-Fans ist sicherlich
die 1:2-Heimniederlage vom letzten Spieltag der vergangenen Saison, mit der sich die ungeliebten Kraichgauer
den Klassenverbleib in der Bundesliga gesichert haben. Und ungeliebt ist der heutige Gegner nicht nur
beim Anhang der Dortmunder Borussia, auch der Vorstand - allen voran Geschäftsführer Hans-Joachim
Watzke - läßt keine Chance aus, gegen die Turn- und Sportgemenischaft und ihren Großsponsor Dietmar
Hopp zu wettern, die nach Ansicht der Westfalen mit ihren nicht aus dem Verein heraus generierten
Geldströmen das Gefüge des Fußballs erschüttern.
Beide Teams gehen von Beginn an offensiv zur Sache und scheinen die Statistik, die den BVB als
Bundesligateam mit dem besten Sturm (35 Tore) und die TSG als nicht wesentlich sturmschwächer
(34 Treffer) ausweist, bestätigen zu wollen. Der BVB scheint das Spiel nach und nach unter
Kontrolle zu bringen, gerät aber doch in Rückstand, als die ersatzgeschwächte BVB-Defensive auf
der linken Abwehrseite, wo heute Erik Durm und Marian Sarr randürfen, nicht aufpassen und
Sven Schipplock für Hoffenheim den Dortmunder Ersatztorwart Mitchell Langerak überwindet. Acht
Minuten vor der Pause kann Kevin Volland einen weiteren Angriff über rechts abschließen,
bei dem Sarr und Durm erneut schlecht aussehen. Fast kann man davon ausgehen, daß das heute die
Entscheidung bedeuten dürfte, aber schließlich ist es TSG-Torhüter Jens Grahl, der den BVB ins
Spiel zurückbringt, als er - kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Felix Zweyer - einen
einfachen Ball fallen läßt und es so Pierre-Emerick Aubameyang leicht macht, das Leder über die
Linie zu bugsieren, so daß Zweyer zunächst einmal per Torpfiff aktiv werden kann, bevor er zur
Pause bittet. Im zweiten Abschnitt spielt zunächst nur noch der BVB, und schließlich kommen die
Borussen zum Ausgleich, als Grahl fast seinen Fehler wieder gutmacht und spektakulär gegen den
eingewechselten Henrikh Mkhitaryan rettet, doch Lukasz Piszczek kann das Leder zum 2:2 einschieben.
In den letzten Minuten könnten noch beide Teams den Sieg unter Dach und Fach bringen, aber
Marco Reus und Julian Schieber vergeben für den BVB ebenso wie Volland für die Hausherren, so daß
es beim 2:2-Remis bleibt.
Die Hoffenheimer Fans reagieren auf die ständigen Anfeindungen der BVB-Fans deutlich humorvoller
als der TSG-Großsponsor, der sich mit einem Vorwort an den BVB-Anhang wendet, mit dem er sich
bei den meisten Fans eher lächerlich machen dürfte und sich Beschimpfungen gegen seine Mutter
verbittet, die prompt einmal mehr zu hören sind. Die Fans dagegen versuchen es mit Ironie und
verweisen zunächst mit "Danke, BVB!" auf den Ausgang der lezten Saison, um später mit weiteren
Spruchbändern "Was ist Dortmund und Schalke gemein?" "Ihre Liebe zur TSG Hoffenheim" "Die einen
hielten uns in der Liga" "Die anderen im Pokal! Thx!" noch einen draufzusetzen. Während des Spiels
bleibt die Stimmung im Rahmen des Üblichen, und danach dürfte man sich auf beiden Seiten fragen,
ob man denn jetzt heute einen Punkt gewonnen oder zwei verloren hat...
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